Ratgeber

Wenn der Vorgesetzte nicht hilft Fehlende Unterstützung macht krank

Wer vom Chef zu wenig Anerkennung und Rückhalt bekommt, wird schneller krank. Dies legt eine nun veröffentlichte Studie nahe. Und sie zeigt: Deutsche Chefs haben im europäischen Vergleich erheblichen Nachholbedarf, was den Beistand für Mitarbeiter angeht.

Niedergeschlagen: Je weniger Unterstützung Mitarbeiter vom Chef bekommen, desto gestresster und anfälliger für Krankheiten sind sie.

Niedergeschlagen: Je weniger Unterstützung Mitarbeiter vom Chef bekommen, desto gestresster und anfälliger für Krankheiten sind sie.

(Foto: dpa)

Je weniger Unterstützung Mitarbeiter von ihren Vorgesetzten erhalten, desto gestresster und anfällige r für Krankheiten sind sie. Das ist das Ergebnis einer Studie der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA). Demnach gaben nur 47 Prozent derjenigen, die auf die Hilfe ihres Chefs zählen können, an, dass sie häufig unter Termindruck leiden. Bei denen, die kaum Unterstützung erhalten, waren es hingegen 59 Prozent. Entsprechend bezeichnet sich ein Drittel der unterstützten Arbeitnehmer als beschwerdefrei. Bei denen, die ohne Hilfestellung auskommen müssen, stimmt dieser Aussage nur jeder Siebte zu. Laut der Untersuchung der BAuA hat Deutschland im europäischen Vergleich einen deutlichen Nachholbedarf, was den Beistand durch Vorgesetzte angeht.

Eine Entlastung durch Vorgesetzte erfüllt laut Studie drei wichtige Funktionen: Sie kann einerseits die Arbeitsbelastung der Beschäftigten verringern, indem Lösungswege aufgezeigt werden. Andererseits kann Unterstützung dem Auftreten von stressbedingten gesundheitlichen Beeinträchtigungen entgegenwirken. Drittens kann allein das Bewusstsein, sich im Ernstfall auf einen Vorgesetzten verlassen zu können, eine "puffernde" Wirkung auf Auftreten und Ausmaß von Stress haben.

Dennoch können circa 40 Prozent der abhängig Beschäftigten nicht regelmäßig auf diese Hilfe zurückgreifen. Dabei ist das Ausbleiben von Hilfestellungen häufig nicht dem fehlenden Willen geschuldet, sondern vielmehr dem mangelnden Bewusstsein für dessen Stellenwert. Die Studie plädiert denn auch dafür, dass Betriebe entsprechende Rahmenbedingungen für unterstützende Maßnahmen schaffen. Denn wenn es für Führungskräfte selbstverständlich ist, Hilfestellungen anzubieten, und Beschäftigte dazu angehalten werden, Probleme zu kommunizieren und Hilfsangebote zu erfragen, können alle nur profitieren.

Die Erhebung mit dem Titel "Unterstützung durch Vorgesetzte - Dreifach wichtig - einfach unterschätzt" fand im Rahmen der Erwerbstätigenbefragung 2012 unter 20.000 Arbeitnehmern statt.

Quelle: ntv.de, awi/dpa

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