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Bayern Verband: Pflegekräfte in Bayern werden besser bezahlt

Die Löhne in der Branche steigen. Das könnte höhere Eigenanteile für die Bewohner von Pflegeheimen bedeuten.

München/Berlin (dpa/lby) - Die händeringend gesuchten Pflegekräfte verdienen in Bayern im Schnitt mehr Geld - das schlägt auch auf die Kosten für die Bewohnerinnen und Bewohner in den Heimen durch. Die durchschnittlichen Stundenlöhne im Freistaat sind nach Angaben des Spitzenverbands der gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) von 22,30 Euro im Jahr 2024 auf 23,38 Euro gestiegen. Damit liegen die bayerischen Pflegekräfte weiterhin unter dem bundesweiten Durchschnittswert von 23,70 Euro.

"Pflegekräfte können sich insgesamt darauf verlassen, dass sie fair bezahlt werden", sagte Verbandschef Oliver Blatt der Deutschen Presse-Agentur. Dies habe aber auch eine Kehrseite. "Infolge der Lohnanpassungen werden die Eigenanteile der Pflegeheimbewohner erneut deutlich steigen." Die Politik müsse endlich Wege aufzeigen, um höhere Belastungen zu begrenzen.

Was das für die Eigenanteile bedeuten könnte

Nach Schätzung des GKV dürften die Lohnzuwächse die Eigenanteile nun um durchschnittlich 100 Euro pro Monat steigen lassen - wovon im Schnitt 30 Euro über Entlastungszuschläge aufgefangen werden, die es je nach Dauer des Heimaufenthalts von den Pflegekassen gibt. Bei der Pflegeversicherung dürfte dies zu Mehrausgaben von rund 260 Millionen Euro im Jahr führen.

Hintergrund ist, dass die Pflegeversicherung - im Unterschied zur Krankenversicherung - nur einen Teil der Kosten für die Pflege und Betreuung trägt. Die Personalkosten fließen hier maßgeblich ein - und seit 2022 darf es Versorgungsverträge der Pflegekassen nur noch mit Heimen geben, die nach Tarif oder ähnlich zahlen. Für Bewohner kommen Zahlungen für Unterkunft und Verpflegung, Investitionen in den Heimen und Ausbildungskosten hinzu. 

Pflegekräfte in Bayern schlechter bezahlt als im Bundesschnitt

Das aktuelle Lohnniveau ermittelt der GKV-Spitzenverband auf der Basis eines gesetzlichen Auftrags jährlich jeweils zum Stand Ende Oktober. Demnach bekommen Pflegehilfskräfte ohne Ausbildung in Bayern nun im Schnitt 20,01 Euro pro Stunde (2024: 19,04 Euro). Assistenzkräfte mit mindestens einjähriger Ausbildung erhalten 22,25 Euro (21,35) und Pflegefachkräfte 26,83 Euro. Damit werden alle drei Gruppen in Bayern schlechter bezahlt als im deutschlandweiten Schnitt von 20,26 Euro sowie 22,62 Euro und 27,06 Euro.

Quelle: dpa

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