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Bayern Wilde Klausen sind im Allgäu unterwegs

(Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa)

Das Klausentreiben ist ein wildes und schauriges Brauchtum im Allgäu. Dabei werden auch kleine Hiebe verteilt. Manche Gruselgestalten übertreiben es aber.

Haldenwang (dpa/lby) - Im Allgäu sind wieder die wilden Gestalten unterwegs gewesen. Am Nikolaustag und in den Tagen zuvor sind traditionell in vielen Orten schaurige Personen zu beobachten. Bei dem Klausentreiben ziehen in den Abendstunden vermummte junge Männer mit Kostümen lärmend durch die Straßen, wie beispielsweise am Dienstagabend in Haldenwang.

Nach einer Theorie ist das Brauchtumsspektakel darauf zurückzuführen, dass früher die Menschen versucht haben, mit den gruseligen Verkleidungen Wintergeister zu vertreiben. Aus Anlass des Gedenktags der heiligen Barbara am 4. Dezember gibt es in manchen Gemeinde auch das Bärbeletreiben, bei dem unverheiratete Frauen und Mädchen ab 16 Jahren in Fetzengewändern mitmachen.

Zur Tradition gehört auch, dass die Zuschauer des schaurigen Umzugs immer wieder einmal einen kleinen Hieb mit der Rute abbekommen. Mitunter übertreiben es die Teilnehmer dabei aber auch. Am Sonntag hatten in Markt Wald (Landkreis Unterallgäu) vier maskierte Klausen ein Kind und einen Jugendlichen verletzt, nun ermittelt die Polizei. Die anderen Klausen hätten nur "unbedenkliche Hiebe" im Rahmen des Brauchtums verabreicht, berichteten die Beamten.

Schon früher gab es das Problem, dass das Klausentreiben mitunter aus dem Ruder lief. Die Klausenvereine begannen dann damit, die Teilnehmer zu registrieren, damit mögliche Körperverletzungen verfolgt werden können.

Quelle: dpa

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