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Berlin & Brandenburg Verdi: Eingreifen wichtig für überlasteten Rettungsdienst

(Foto: Jens Kalaene/dpa/Symbolbild)

Berlin (dpa/bb) - Die Gewerkschaft Verdi erhofft sich durch das Eingreifen der Senatsinnenverwaltung bei der Berliner Feuerwehr eine zügige Verbesserung für den überlasteten Rettungsdienst. Strukturelle Veränderungen seien notwendig, teilte Verdi am Donnerstag mit. Das Einsetzen einer Steuerungsgruppe unter der Leitung der Innenverwaltung ist aus Sicht der Gewerkschaft ein "allererster Schritt", um eine dauerhaft Entlastung zu erreichen. Dies müsse schnell erfolgen - "notfalls auch gegen innere Widerstände in der Feuerwehr", erklärte Andreas Stoll, Verdi-Gewerkschaftssekretär für die Feuerwehr.

Vor allem der Personalmangel bei Notfallsanitätern führt seit Monaten zu einer Überlastung des Rettungsdienstes. Die Feuerwehr musste in diesem Jahr bereits etwa 180-mal den Ausnahmezustand erklären, weil nicht genügend besetzte Rettungswagen zur Verfügung standen. Gewerkschaften beklagen seit langem, dass der Rettungsdienst auch zu Bagatellfällen ausrücken müsse, statt sich auf schweren Fälle konzentrieren zu können. Seit vergangenem Herbst gibt es bei der Feuerwehr eine Task Force, die Verbesserungen angehen sollte, passiert ist bislang wenig.

Innensenatorin Iris Spranger (SPD) erhöhte nun den Druck und setzte die Steuerungsgruppe ein, die zügig Ergebnisse liefern soll. "Es war überfällig, den dauernden Ausnahmezustand bei der Berliner Feuerwehr endlich zur Chefsache zu machen", meinte dazu am Donnerstag der innenpolitische Sprecher der FDP-Fraktion im berliner Abgeordnetenhaus, Björn Jotzo. Nach Jahren des Zögerns müsse der Senat endlich ein Konzept vorlegen, um Notfalleinsätze auf die Fälle zu konzentrieren, in denen sie wirklich erforderlich seien.

Die CDU-Fraktion kritisierte, es dürfe nicht noch mehr Zeit verstreichen. "Vorschläge von Experten und aus der Praxis für einen verbesserten Einsatz des Rettungsdienstes unserer Berliner Feuerwehr liegen seit Monaten auf dem Tisch", betonte ihr feuerwehrpolitischer Sprecher Alexander J. Herrmann. Es sei unverständlich, dass es neben der bisherigen Task Force noch eine Kommission gebe.

Quelle: dpa

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