Hamburg & Schleswig-Holstein SPD fordert Zeichen des Landtags gegen Atomenergie
17.01.2022, 06:11 Uhr
Ende 2021 geht mit dem Akw Brokdorf das letzte Kernkraftwerk Schleswig-Holsteins endgültig vom Netz. Für Kritik sorgen Pläne auf EU-Ebene, Investitionen in Atomkraft als nachhaltig einzustufen. Die SPD fordert deshalb ein Bekenntnis des Landtags.
Kiel (dpa/lno) - Die SPD fordert ein Bekenntnis des Landtags zum vollständigen Ausstieg aus der Atomenergie. Der endgültigen Abschaltung des Akw Brokdorf zum Ende vergangenen Jahres sei eine jahrzehntelange Auseinandersetzung vorausgegangen, sagte der SPD-Energiepolitiker Thomas Hölck der Deutschen Presse-Agentur. "Es muss nun alles dafür getan werden, dass die stillgelegten Atomkraftwerke in Schleswig-Holstein nie wieder ans Netz gehen können." Das Ende der Atomkraft im Land sei auch dem beharrlichen Wirken vieler Bürgerinnen und Bürger der Anti-Atomkraft-Bewegung zu verdanken.
Zur Zeit gibt es auf EU-Ebene den umstrittenen Plan, Investitionen in die Energieformen Atomkraft und Gas als "nachhaltig" einzustufen. Vor allem Frankreich setzt sich für dieses saubere Label für Atomenergie ein. Deutschland lehnt es im Falle der Kernkraft ab, befürwortet aber eine solche Einstufung für Gaskraftwerke.
"Atomenergie auf EU-Ebene als nachhaltig einzustufen, ist für die Hochrisikotechnologie mit ihrer ungelösten Endlagerfrage nicht hinnehmbar", sagte Hölck. Eine Einstufung blockiere den Umstieg auf erneuerbare Energien und damit die Energiewende. "Klimaneutralität mit Hilfe von Atomstrom erreichen zu wollen, ist ein globaler und europäischer Irrweg. Denn Ökostrom ist günstiger, klimafreundlicher, dezentraler und sicher."
Quelle: dpa