Stammsitz der Welfen Attraktion Marienburg
14.04.2006, 15:28 UhrNach einer Schönheitskur für Schloss Marienburg gewährt die Welfenfamilie um Ernst August Prinz von Hannover neue Einblicke in das höfische Leben des 19. Jahrhunderts. Eine Auktion von Kunstschätzen hatte im vergangenen Herbst Millionen eingebracht. Mit einem Teil des Geldes nahm das Adelshaus die Renovierung des neugotischen Schlosses bei Hannover in Angriff. Kürzlich eröffnete das Museum in der Marienburg - dem Stammsitz der Welfen - neu und soll zu einer Touristenattraktion werden.
Besucher können jetzt bisher nicht zugängliche Gemächer mit kostbaren Möbeln, Gemälden, Uniformen und Tafelsilber besichtigen. Jazz und Klassik wird dort erklingen, auch für Hochzeiten öffnen die Welfen künftig das Schlosstor. "Wir wollen die Marienburg zu einem touristischen Highlight in Norddeutschland machen", sagte Schlossverwalter Mauritz von Reden am Freitag, als er die neu gestalteten Schlossräume vorstellte. Er erhofft sich 60.000 Besucher in diesem Jahr, 15.000 mehr als bisher.
Bei den Angaben der Renovierungskosten gab er sich zurückhaltend. "Wir werden in diesem Jahr einen größeren sechsstelligen Betrag investieren." Mit den 37 Millionen Euro Reinerlös aus der Auktion gründete das Welfenhaus eine Stiftung mit Sitz in Österreich. Sie soll dem Erhalt der Besitztümer in Deutschland und Österreich dienen. Als Initiatoren gelten die beiden Söhne des Welfen-Oberhauptes. Der junge Prinz Ernst August war am Freitag für einen Empfang am Abend auf die Marienburg gekommen.
Künftig sollen vor allem Touristen in das um 1860 erbaute Schloss in Pattensen strömen, rund 20 Kilometer südlich von Hannover. Bis Juni soll in den früheren Pferdeställen ein Caf in Betrieb gehen. Eine Klassik-Konzertreihe ist von September an geplant. Auch für Privat-Feste können Bürger Räume buchen. Das Schloss mit Türmchen und einem pittoresken Innenhof findet aber vor allem für romantische Stunden Anklang. Die Schlosskapelle ist für mehr als 20 Trauungen gebucht.
Quelle: ntv.de