Wasserqualität an Urlaubsstränden Badestellen in Europa "exzellent"
23.05.2012, 14:30 Uhr
Na dann: nichts wie rein ins Wasser!
(Foto: dpa)
Grünes Licht für den Badespaß: Die Wasserqualität an Europas klassischen Urlaubsstränden ist gut. In den beliebten Reisezielen Spanien, Italien und Portugal haben vier von fünf Badestellen "exzellente" Werte. Aber es gibt auch Badestellen, die man lieber meiden sollte.
Die große Mehrheit der deutschen Flüsse und Seen haben von der EU "exzellente" Wasserqualität bescheinigt bekommen. Das zeigt der neue EU-Bericht zur Qualität der Badegewässer, der von der EU-Kommission in Brüssel und der deutschen Kommissionsvertretung in Berlin vorgestellt wurde. Er bezieht sich für Deutschland auf Analysen aus den Jahren 2008 bis 2011. Demnach erfüllen mehr als 95 Prozent der deutschen Binnen- und Küstengewässer die Mindeststandards. Auch in beliebten Urlaubsländern wie Italien und Österreich können sich Badende demnach an den meisten Stellen über sauberes Wasser freuen.

Strand auf der Nordseeinsel Norderney: In Deutschland ist Baden und Schwimmen fast überall bedenkenlos möglich
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Bei den Binnengewässern erreichten demnach gut neun von zehn untersuchten Flüssen und Seen sogar eine "exzellente Bewertung". Bei den Nord- und Ostseestränden wurden 75 Prozent als "exzellent" eingestuft, das waren rund fünf Prozent weniger als im Vorjahr. Die Bewertung berücksichtigt für Deutschland neben 2011 auch Ergebnisse der Jahre 2008 bis 2010. Das soll gewährleisten, dass nicht einmalige Ereignisse wie starke Regenfälle zu Ergebnissen führen, die über die durchschnittliche Qualität eines Gewässers täuschen. Die Angaben zu jedem Ort sind im Internet nach Bundesländern und Landkreisen geordnet abrufbar.
Von insgesamt rund 2300 in Deutschland untersuchten Badegewässern erreichten nur 15 nicht die Mindestwerte. Sie liegen in Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Hessen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Thüringen. Geschlossen werden müssten sie wegen der schlechten Wasserqualität aber nicht, sagte ein Kommissionssprecher. 13 weitere Gewässer wurden dagegen in Deutschland für die Öffentlichkeit geschlossen oder das Baden dort verboten; das könne zwar eine Reaktion auf schlechte Wasserqualität sein, es könne jedoch auch durch Baustellen oder andere Gefahren und Umstände veranlasst sein, erläuterte der Sprecher.
Zypern saubere Spitze
Ob im Binnenland oder an der Küste: EU-weit erreichten die beste Bewertung der Kommission zufolge 77 Prozent der Badegewässer. Weitere 15 Prozent konnten demnach immerhin noch mit hinreichender Qualität aufwarten. Insgesamt wurden etwas über 21.000 Badegewässer in der Union unter die Lupe genommen. Die Proben wurden zum Beispiel auf Fäkalbakterien, Mineralölrückstände, Reinigungsmittel und giftige Säuren untersucht.
Am besten schnitt bei der Studie erneut Zypern ab, wo allen getesteten Badestellen "exzellente" Qualität bescheinigt wurde. Viele gute Noten bekamen auch Urlaubsländer wie Italien, Spanien und Portugal: "Die Wasserqualität in den beliebtesten Feriengebieten Europas ist allgemein gut", hieß es in einer Brüsseler Kommissionsmitteilung.
Italien hat bei weitem die meisten untersuchten Badegewässer, nämlich 5549; von ihnen fielen 23 Gewässer mit schlechter Qualität komplett durch, hinzu kamen 139 Badeverbote oder Schließungen. In Österreich wurden 83,5 Prozent als exzellent bewertet, vier fielen durch, Verbote oder Schließungen gab es danach keine.
Mies: Niederlande, Bulgarien, Lettland
Am unteren Ende der europäischen Skala liegen laut Kommission die Niederlande, Bulgarien, Lettland, Luxemburg und Belgien. Hier erfüllte nur ein vergleichsweise geringer Anteil der Gewässer die strengen Leitwerte. Allerdings sind die Beurteilungssysteme in den EU-Ländern noch nicht alle auf demselben Niveau, sodass die Angaben nicht immer direkt vergleichbar sind.
Die Überwachung der Wasserqualität ist Sache der örtlichen Behörden. Sie messen die Konzentration von Bakterien, die auf Verschmutzung durch Abwässer oder Gülle hinweisen.
Quelle: ntv.de, AFP/dpa