Reise

An vielen Flughäfen ab 2008 Beratungen bei Flugangst

Reisende mit Flugangst können sich künftig an mehreren deutschen Flughäfen beraten lassen. Zunächst wird ab Januar am Flughafen Düsseldorf eine Zentrale Fluggastberatung eingerichtet.

Auch an den Flughäfen in Hamburg, Hannover, Stuttgart, Frankfurt/Main und München sowie am Flughafen Zürich solle es ähnliche Angebote geben, berichtet Marc-Roman Trautmann vom Deutschen Flugangst-Zentrum (DFAZ) im rheinland-pfälzischen Nieder-Wiesen. Hier werde alle sechs bis acht Wochen ein Beratungstag stattfinden.

"Am Flughafen Düsseldorf wird es dienstags, donnerstags und samstags feste Sprechstundenzeiten geben, für die man sich einen Termin geben lassen kann", sagte Trautmann. Ein 35-minütiges Gespräch kostet 25 Euro. "Die Beratungen werden von Psychologen, Piloten, Flugbegleiterinnen und auch Technikern abgehalten", erklärt der Experte. Denn Flugangst kann unterschiedliche Ursachen haben. Viele Menschen misstrauten der Technik und fürchteten daher einen Absturz.

Weit verbreitet ist auch die Angst vor der eigenen Angst: "Die Betroffenen fürchten, im Flugzeug eine Panikattacke zu bekommen. Sie haben Angst, in diesem Moment ausgeliefert zu sein und nicht heraus zu dürfen", erläuterte Trautmann. Die Psychologen im Zentrum könnten den Menschen zeigen, wie sie ihre Angst in einer solchen Situation in den Griff bekommen und ihnen Entspannungstechniken beibringen. Auch werden viele Fragen zum Thema Unwetter gestellt: Was passiert zum Beispiel mit einem Flugzeug, wenn es in Turbulenzen kommt?

Das Deutsche Flugangstzentrum bietet seit 1999 Beratungen und Wochenendseminare zu Themen wie Flugangst und Reisegesundheit an. Seit etwa einem Jahr gibt es am Düsseldorfer Flughafen bereits eine Flugangst-Ambulanz. "Wir haben jedoch die Erfahrung gemacht, dass Menschen mit Flugangst mit ihren Ängsten planen", sagte der Fachmann. Zusammenbrüche direkt am Check-In-Schalter kämen deshalb seltener vor. Ein Termin bei der Zentralen Fluggastberatung kann daher auch mehrere Wochen vor einer Reise in Anspruch genommen werden. Bei Reisenden, die nicht aus Düsseldorf stammen, aber von Düsseldorf abfliegen, könnten auch flexible Termine für kurz vor dem Abflug vereinbart werden.

Wer sich beraten lassen möchte, sollte vorab eine Liste mit allen seinen Fragen erstellen und diese zu dem Gespräch mitbringen. Kurze Fragen werden auch kostenlos am Telefon oder per E-Mail beantwortet. "Hier helfen wir zum Beispiel, wenn Reisende wissen möchten, wie sicher eine bestimmte Airline ist", sagte der Sprecher des DFAZ. Bei Gesundheitsfragen wie aktuellen Impfempfehlungen könne die Fluggastberatung deutschlandweit Reisemediziner vermitteln.

Informationen: Zentrale Fluggastberatung, Flughafen Halle 5, 40474 Düsseldorf; Telefon: 0211/42 17 10 50, E-Mail: info@fluggastberatung.de.

Quelle: ntv.de

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