Lange Hängepartie erwartet Deutsche buchen äußerst spät
16.09.2009, 07:42 Uhr
Die Reiseveranstalter stellen sich weiterhin auf zögernde Kundschaft ein.
Reiseveranstalter in Deutschland stellen sich in der Wirtschaftskrise auf eine lange Hängepartie ein. "Wir denken nicht, dass die Krise schnell vorübergeht", sagte der Chef des weltgrößten Reiseveranstalters TUI Travel, Peter Long, beim Kongress der Fachzeitschrift "fvw" in Köln. Vor allem die drohende Arbeitslosigkeit verunsichere die Menschen. Nach Ansicht von Rewe-Touristikvorstand Norbert Fiebig werden die Deutschen deshalb ihre Urlaubsreisen auch im kommenden Jahr wieder äußerst spät buchen, was den Reiseveranstaltern die Kalkulation erschwert.
Bereits im laufenden Sommer hatten die Reiseveranstalter mit Druck auf die Preise zu kämpfen. Die TUI-Tochter TUI Travel und der Branchenzweite Thomas Cook hatten ihre Hotel- und Flugkontingente zwar schon im Vorfeld zusammengestrichen. Trotzdem stieg der Anteil der Last-Minute-Buchungen bei vielen Veranstaltern deutlich an. Frühbucherrabatte wurden teilweise bis zum Abflugtag verlängert.
Keine Schwarzmalerei
"Wenn die Kunden mit der Buchung zögern, dann aus Ungewissheit um die ganz persönlichen Auswirkungen der Wirtschaftskrise", sagte Rewe-Vorstand Fiebig. TUI-Travel-Chef Long erwartet, dass der Abschwung in Frankreich und Deutschland erst mit Verzögerung in größerem Maß Arbeitsplätze kostet. Zwar zeige sich auf einzelnen Märkten bereits eine Bodenbildung nach dem Abschwung. Allerdings sehe er darin noch keinen allgemeinen Trend. Boris Raoul, Chef des fünftgrößten deutschen Reiseveranstalters FTI, wollte für das Jahr 2010 nicht völlig schwarzmalen: "Es wird schwierig, aber wir glauben nach wie vor, dass es erfolgreich sein kann."
Quelle: ntv.de, dpa