Reise

Urlaubsbarometer 2010 Deutsche sparen mehr bei Reisen

Das Urlaubsbudget der Deutschen schrumpft. Im europäischen Vergleich sinken in Deutschland die Urlaubsausgaben sogar am deutlichsten. Die spendabelsten Urlauber in Europa sind die Briten. Und: Immer mehr Deutsche machen Urlaub im eigenen Land.

Die Deutschen geben im Durchschnitt 9 Prozent weniger für den Urlaub aus als im Vorjahr. (Touristen vor den Rheinfällen in Neuhausen, Schweiz).

Die Deutschen geben im Durchschnitt 9 Prozent weniger für den Urlaub aus als im Vorjahr. (Touristen vor den Rheinfällen in Neuhausen, Schweiz).

(Foto: dpa)

Dieses Jahr werden die deutschen Urlauber weniger Geld für ihre Sommerferien ausgeben. Dies ergab eine repräsentative Studie zur Reiseplanung 2010, die im Auftrag der Europ Assistance im März und April in sieben europäischen Ländern mit 3.500 Befragten durchgeführt wurde.

Danach bezahlen die Deutschen durchschnittlich für einen Sommerurlaub inklusive Fahrt, Unterbringung, Essen und Aktivitäten am Urlaubsort 1956 Euro (2009: 2150 Euro). Dies entspricht einem Minus von 9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im europäischen Vergleich (plus 1 Prozent) sinken damit in Deutschland die Urlaubsausgaben am deutlichsten. 25 Prozent (2009: 21 Prozent) der Befragten sind bereit, zwischen 1000 und 1500 Euro, 20 Prozent zwischen 1500 und 2500 Euro (2009: 28 Prozent) auszugeben und 19 Prozent (2009: 15 Prozent) geben weniger als 1000 Euro aus. Die spendabelsten Urlauber in Europa sind die Briten, die sich ihre Ferien durchschnittlich 2372 Euro kosten lassen.

Sommerreiselust ist ungebremst

Die Reiselust wird jedoch durch die aktuelle Krisensituation nicht gemindert. Im Zeitraum von Juni bis September planen 59 Prozent (2009: 56 Prozent) der befragten Deutschen eine Sommerurlaubsreise. Dabei planen über 80 Prozent (2009: 78 Prozent) den Urlaub lange im Voraus. 19 Prozent entscheiden sich kurzfristig (2009: 22 Prozent). Im Gegensatz dazu verspüren die Italiener dieses Jahr die größte Reiselust. Nur 27 Prozent planen 2010 nicht zu verreisen. Die meisten Deutschen (48 Prozent) planen im Sommer eine zweiwöchige, 14 Prozent eine dreiwöchige Reise. 11 Prozent (2009: 6 Prozent) nimmt sich dieses Jahr nur noch eine Woche Zeit für den Sommerurlaub.

Haupturlaubsziel 2010: Europa

Die deutschen Urlauber sind am liebsten zu Gast in Europa. 86 Prozent der Deutschen und 80 Prozent der Europäer planen für diesen Sommer eine Reise innerhalb Europas. Damit stehen die Deutschen mit den Österreichern (87 Prozent) an der Spitze der europabegeisterten Urlauber. Der Trend zum Urlaub im Inland hat sich durchgesetzt. Deutschland bleibt mit 39 Prozent (2009: 35 Prozent), das beliebteste Reiseziel der Deutschen.

Weiter im Trend. Urlaub im Inland. (Strand im Ostseebad Warnemünde)

Weiter im Trend. Urlaub im Inland. (Strand im Ostseebad Warnemünde)

(Foto: APN)

Besonders beliebt ist das eigene Land als Urlaubsziel bei Italienern (66 Prozent), Franzosen (60Prozent) und Spaniern (59 Prozent). Die beliebtesten Reiseziele der Deutschen im europäischen Ausland bleiben Spanien (11 Prozent) und Italien mit je 9 Prozent. Es folgen Österreich (7 Prozent) und mit je 3 Prozent zieht es deutsche Urlauber nach Frankreich und Großbritannien.

Die Wahl der Urlaubsziele belegt: Deutsche verbringen ihren Urlaub am liebsten am Meer (65 Prozent), nur 16 Prozent der Bundesbürger unternehmen eine Städtereise. Bergurlaub erfreut sich bei den Deutschen steigender Beliebtheit. 24 Prozent der Befragten (2009: 16 Prozent) planen, die schönste Zeit des Jahres in den Bergen zu verbringen. Die Nachfrage nach Reisen außerhalb Europas liegt weiterhin auf niedrigem Niveau: Wie schon im Vorjahr verreisen nur 14 Prozent der Bundesbürger diesen Sommer auf einen anderen Kontinent.

Hohes Sicherheitsbedürfnis

Die eigene Sicherheit ist für die Deutschen zu einem wichtigen Entscheidungsfaktor bei der Urlaubsplanung avanciert. Das Risiko von terroristischen Anschlägen spielt für 42 Prozent der Deutschen eine wichtige Rolle in der Auswahl des Urlaubsortes. Gesundheitsrisiken am Urlaubsort beschäftigen 39 Prozent der Urlaubsplanenden und 35 Prozent achten auf soziale und politische Unruhen. Die Bedrohung durch Naturkatastrophen fließt für 31 Prozent in die Entscheidung mit ein.

Entspannung statt "Action"

Erholung steht europaweit im Mittelpunkt der Ferien. Am aktivsten sind laut Umfrage die Franzosen, die zu 46 Prozent in diesem Jahr eine Erlebnisreise planen. Den Deutschen steht dagegen der Sinn nach Gemütlichkeit: Knapp zwei Drittel (65 Prozent) wollen im Urlaub vor allem ausruhen, Freunde und Familie treffen oder einfach nur die Seele baumeln lassen. Die Devise für den Traumurlaub 2010 lautet daher: Abschalten vom Alltagsstress und vor allem Nichts tun.

Quelle: ntv.de, abe/dpa/ots

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