Rekordhalter bei Urlaubsausgaben Deutsche weiter Reiseweltmeister
03.12.2009, 14:00 UhrWirtschaftskrise - und doch ist die Reiselust der Deutschen weltmeisterlich. Daran ändern auch die Umsatzeinbußen der Reiseveranstalter im Tourismusjahr 2008/2009 nichts. Nach Angaben des Deutschen Reiseverbandes (DRV) setzte die Branche 20,7 Milliarden Euro um - etwa drei bis vier Prozent weniger als im Jahr zuvor. Das Tourismusjahr endet mit dem Oktober.
"Es sind fast genau so viele Urlauber mit Reiseveranstaltern verreist wie im Vorjahr, jedoch zu niedrigeren Preisen", sagte DRV-Präsident Klaus Laepple zum Auftakt der jährliche Verbandstagung im ägyptischen Port Ghalib laut einer Mitteilung. Genaue Zahlen für das laufende Jahr werden erst im Frühjahr veröffentlicht.
Im Kalenderjahr 2008 wurden - inklusive Individualreisen - 78 Millionen Urlaubsreisen gezählt, die fünf Tage oder länger dauerten. Davon zählen allerdings nur zwei Monate für das abgelaufene Tourismusjahr 2008/2009.
Deutsche geben am meisten Geld aus
Nach Erhebungen des Welttourismusverbandes UNWTO gaben die Deutschen zuletzt mit 84,7 Milliarden Dollar (rund 56 Milliarden Euro) soviel Geld für Auslandsreisen aus wie keine andere Nation. Auf Platz zwei folgen die USA.
Dass der Umsatz der Reiseveranstalter zurückgegangen sei, liege vor allem an günstigeren Preisen für Hotels und Flüge, erläuterte Laepple. "Nach dem Ergebnis des Jahres 2008, das mit einem Umsatzzuwachs von rund fünf Prozent bei den Veranstaltern eines der erfolgreichsten der Reisebranche war, befinden wir uns mit diesem Ergebnis wieder auf dem Umsatzniveau von 2007", sagte Laepple.
Trotz sinkender Umsätze hätten die meisten Reiseveranstalter Gewinn gemacht. Ruinöse Preiskämpfe habe es nicht gegeben. Anders sehe es bei Reisebüros aus, die prozentual nach Umsatz vergütet werden. Die Wirtschaftskrise habe besonders Geschäftsreisebüros hart getroffen. Ihr Umsatz brach um rund ein Viertel ein. Büros, die sich auf das reine Touristik-Geschäft konzentrierten, hätten dagegen nur fünf Prozent eingebüßt.
Auf der DRV-Jahrestagung diskutieren noch bis Samstag rund 900 Vertreter von Reisebüros, Veranstaltern, Hotels und Airlines über die Entwicklung der Branche.
Quelle: ntv.de, dpa