Besser durch die Krise als andere Deutschland-Tourismus läuft gut
05.03.2010, 05:39 UhrDas Reiseland Deutschland ist besser durch die Krise gekommen als die europäischen Länder insgesamt. Überall kamen weniger ausländische Gäste - in Deutschland war der Rückgang aber weniger drastisch. Das gute Preis-Leistungs-Verhältnis hierzulande ist dabei ein wichtiger Faktor.

Auch bei schlechtem Wetter: Deutschland ist als Reiseland beliebt, und hier vor allem Berlin.
(Foto: dpa)
Deutschland hat sich im Krisenjahr 2009 als Reiseland behauptet und ist in dieser Hinsicht besser durch die Wirtschaftskrise gekommen als die europäischen Länder insgesamt. Während europaweit die Ankünfte ausländischer Gäste 2009 im Schnitt um 5,6 Prozent sanken, gab der Wert für Deutschland nur um 2,7 Prozent nach, teilte die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) unter Berufung auf Daten der Welttourismusorganisation UNWTO in Frankfurt mit.
Inzwischen habe Deutschland in Europa genauso wie Frankreich einen Marktanteil von rund neun Prozent. Damit sei Italien mit acht Prozent auf Platz vier verdrängt worden. An der Spitze liegt weiterhin Spanien mit elf Prozent. Das gute Preis-Leistungs-Verhältnis in Deutschland sei "gerade in wirtschaftlichen schwierigen Zeiten ein wichtiger Faktor", sagte DZT-Chefin Petra Hedorfer. Die DZT ist für die Vermarktung des Deutschland-Tourismus vor allem im Ausland zuständig.
Mehr Kurzurlaube
Während die Zahl ausländischer Besucher leicht schrumpfte, profitierte die Tourismuswirtschaft vom Trend zum Kurzurlaub im eigenen Land. Hier gab es eine um sechs Prozent höhere Nachfrage. Vor allem Städtereisen und kurze Sporturlaube waren beliebt, so Hedorfer. Das eigene Land stand auch 2009 mit 37 Prozent wieder unangefochten an der Spitze der beliebtesten Urlaubsziele der Deutschen, gefolgt von Spanien, Italien und der Türkei. Die Übernachtungszahl inländischer Gäste stieg laut Statistischem Bundesamt vergangenes Jahr um 0,3 Prozent auf knapp 314 Millionen.
Zu spüren bekam Deutschland als wichtiges Kongressland allerdings den Einbruch bei Geschäftsreisen, die insgesamt um vier Prozent, aus europäischen Ländern sogar um neun Prozent zurückgegangen waren.
Hier hofft Hedorfer im angelaufenen Jahr durch die Belebung der Wirtschaft wieder auf einen Aufschwung. Insgesamt soll der Deutschlandtourismus aus dem In- und Ausland nach Einschätzung der DZT um ein bis drei Prozent wachsen. "Die Leute werden mehr reisen, aber sicher nicht länger, weiter und teurer", prognostizierte Hedorfer.
Quelle: ntv.de, abe/dpa/rts