Wer zum Oktoberfest in München ein Hotelzimmer braucht, muss tief in die Tasche greifen, viel tiefer als sonst: Preisaufschläge zwischen 100 und 150 Prozent sind normal. Manche Hotelwirte nehmen aber auch gleich das Dreifache.

Wer zum Münchner Oktoberfest ein Hotelzimmer sucht, kann eine teure Überraschung erleben. "Preisaufschläge zwischen 100 und 150 Prozent sind leider normal", bestätigte Else Gebauer vom Münchner Tourismusamt. Die Preissteigerungen zur Wiesn sollten aber angemessen bleiben. "Problematisch sind die schwarzen Schafe im unteren Sterne-Bereich", sagte Gebauer. Hier würden vereinzelt Zimmer mit Mehrkosten von 300 Prozent angeboten.

Auch der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband hält Aufschläge für gerechtfertigt. "Der Preis richtet sich immer nach Angebot und Nachfrage", erklärte Sprecher Frank-Ulrich John. "Wer in den Urlaub fährt, weiß auch, dass er zur Hauptsaison mehr zahlt als sonst." Außerdem könnten durch Preiserhöhungen zur Wiesn-Zeit Ausfälle in auslastungsschwachen Monaten ausgeglichen werden.

Oft keine festen Preise

Eine vom Internetvergleichsportal Check24 veröffentlichte Studie zu Übernachtungskosten ist laut John wenig repräsentativ. Das Portal hatte bei fünf Hotels in unmittelbarer Nähe zur Festwiese die Preise während der Wiesn mit denen an einem anderen Wochenende verglichen. Das Ergebnis war ein Oktoberfestaufschlag von 170 Prozent.

"Die überwiegende Zahl der Hotels in der Stadt hat keine festen Preise", sagte John. Durch die gewählten Vergleichstage in der Nebensaison entstünde die hohe Prozentzahl und somit ein falscher Eindruck. Er riet Besuchern, frühzeitig ein Zimmer zu buchen, um die Sonderangebote zu nutzen. "Die durchschnittlichen Hotelzimmerpreise in München sind ohnehin im unteren europäischen Mittelfeld."

Das 177. Oktoberfest in München findet dieses Jahr vom 18. September bis 3. Oktober 2010 statt und feiert dabei sein 200-jähriges Jubiläum.