Reise

Schnäppchenjagd in Krisenzeiten Last Minute hat Hochkonjunktur

Immer mehr Deutsche buchen ihren Urlaub kurzfristig - und die Wirtschaftskrise wird diesen Trend noch weiter verstärken. Zu diesen Ergebnissen kommt eine neue Repräsentativstudie des Marktforschungsinstituts Ulysses in München. Danach haben 31,1 Millionen Bundesbürger 2008 in den letzten 14 Tagen vor ihrer Abreise eine Last-Minute-Buchung vorgenommen - das waren fast 12 Millionen mehr als im Vorjahr. Für ihre Last-Minute-Reisen gaben die Deutschen dabei 23,9 Milliarden Euro aus, fast doppelt so viel wie 2007.

Für das laufende Jahr rechnen die Marktforscher mit einem weiteren Anstieg bei den Last-Minute-Buchungen. Wegen der Wirtschaftskrise zeigten sich viele Deutsche derzeit noch abwartend: Es werde "sehr spontan reagiert und lieber später gebucht". Die Reiseform "Last Minute" entspreche genau den durch die Wirtschaftskrise veränderten Bedingungen für das Urlauberverhalten.

Spanien auch bei Last Minute vorn

Wichtigstes Last-Minute-Reiseziel blieb im Jahr 2008 Spanien. Allerdings führten nur noch 11 Prozent der kurzfristig gebuchten Reisen dorthin - 2007 seien es noch 18,5 Prozent gewesen. Auch in Italien, dem zweitwichtigsten Last-Minute-Ziel, ging der Marktanteil zurück, und zwar von 14 auf 8,9 Prozent.

Zulegen konnten laut der Studie dagegen Last-Minute-Reisen innerhalb Deutschlands, die 8,8 Prozent aller Buchungen ausmachten. Ein Plus habe es zum Beispiel auch für Österreich (von 4,7 auf 6,9 Prozent) und Ägypten (von 3 auf 4,7 Prozent) gegeben. Wegen des günstigen US-Dollar-Kurses kehrten die USA erstmals seit 2004 wieder unter die zehn wichtigsten Ziele für Last-Minute-Urlauber zurück: 3,8 Prozent der Buchungen führten über den Atlantik. Im Jahr 2007 seien es nur 0,8 Prozent gewesen.

Befragt wurden für die Ulysses-Studie zum Jahreswechsel 2008/09 insgesamt 1244 repräsentativ ausgewählte Deutsche ab 14 Jahren. Das Institut erhebt die Last-Minute-Reisedaten seit 2003 einmal jährlich.

Quelle: ntv.de

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