Reise

Keine Hilfe für Flugreisende mehr Schlichtungsstelle schließt

Verbraucherschützer fordern, dass Reisende bei Streitfällen mit Fluggesellschaften auch künftig unabhängige Hilfe erhalten können. Die dafür bislang zuständige Schlichtungsstelle Mobilität stellt am Montag ihre Arbeit ein - an die Nachfolgeeinrichtung könnten sich nur noch Bahnkunden wenden, kritisierte die Verkehrsreferentin des Verbraucherzentrale Bundesverbandes (vzbv), Anja Dewitz.

Das Projekt "Schlichtungsstelle Mobilität" läuft zum 30. November aus.

Das Projekt "Schlichtungsstelle Mobilität" läuft zum 30. November aus.

"Wir bedauern, dass die Schlichtungsstelle Mobilität ihre Arbeit einstellt", sagte Dewitz. Die Einrichtung einer neuen Anlaufstelle für Reisende sei zwar grundsätzlich zu begrüßen, "allerdings gibt es immer noch einige offene Fragen - etwa wie sich Luftfahrtunternehmen beteiligen werden".

Ziel war außergerichtliche Einigung

Die in Berlin ansässige Schlichtungsstelle Mobilität vermittelte seit Dezember 2004 in Streitfällen zwischen Verbrauchern und Verkehrsunternehmen. Ziel der kostenlosen Vermittlung war es, eine außergerichtliche Einigung zu finden. Dabei arbeitete die Stelle mit 14 Bahn-, 83 Flug- und zwei Busgesellschaften zusammen.

Die Schlichter bearbeiteten in den vergangenen fünf Jahren insgesamt über 14.000 Anfragen, über die Hälfte waren Fälle von Fluggästen. Die Finanzierung durch das Bundesverbraucherschutzministerium läuft Ende November aus.

Nachfolgeeinrichtung ist ab 1. Dezember die Schlichtungsstelle Öffentlicher Personenverkehr (SÖP). Sie wird nur von Bahnunternehmen getragen, Fluggesellschaften bleiben bislang außen vor. Finanziert wird die Stelle von den Unternehmen. Dewitz forderte daher: "Es muss garantiert werden, dass es auch weiterhin eine unabhängige Schlichtung gibt", forderte Dewitz vom vzbv.

Quelle: ntv.de, AFP

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