Reise

In Europa an der Spitze Spanien fährt schneller Bahn

Spanien ist bei Hochgeschwindigkeitsbahnen an die Spitze in Europa aufgestiegen. Das Land baut sein Netz kontinuierlich aus. Nun wurden die Trassen zwischen Madrid und Valencia sowie Figueras und Perpignan in Südfrankreich in Betrieb genommen - mit königlicher Würdigung

Das Schnellbahnnetz von Spanien wächst: Hochgeschwindigkeitszüge im Joaquin-Sorolla-Bahnhof in Valencia.

Das Schnellbahnnetz von Spanien wächst: Hochgeschwindigkeitszüge im Joaquin-Sorolla-Bahnhof in Valencia.

(Foto: dpa)

Spanien hat sein Netz für Hochgeschwindigkeitszüge drastisch erweitert. Die spanische Eisenbahn nahm am 19. Dezember eine neue Schnellstrecke zwischen Madrid und Valencia in Betrieb. Zugleich wurde ein Teilstück auf der geplanten Trasse zwischen Barcelona und Paris eröffnet und damit das spanische mit dem französischen Netz verbunden.

Mit den neuen Strecken baute Spanien sein Hochgeschwindigkeitsnetz auf insgesamt 2200 Kilometer aus und setzte sich in Europa an die Spitze. Weltweit wird das Land nach Angaben des Verkehrsministeriums nur noch von China übertroffen. Die knapp 400 Kilometer lange Route zwischen Madrid und der Mittelmeer-Metropole Valencia legen die Züge in 95 Minuten zurück. Sie erreichen ein Spitzentempo von bis zu 330 Kilometern pro Stunde und verkürzen die Fahrzeit um mehr als die Hälfte.

"Eins der größten und modernsten Bahnnetze der Welt"

König Juan Carlos und Königin Sofía eröffneten die Strecke am Samstag. Spanien verfüge über eines der größten und modernsten Bahnnetze der Welt, sagte der 72-jährige Monarch nach der Ankunft im neuen Bahnhof Valencias. Die Hochgeschwindigkeitszüge (AVE) verkehren zwischen Madrid und Valencia 15 Mal am Tag in beide Richtungen. Sie sollen 55 Prozent der Flüge, 25 Prozent der Autofahrten und 5 Prozent der Busreisen zwischen beiden Städten ersetzen.

König Juan Carlos bei der Eröffnung am Sonnabend, neben ihm Königin Sofia und Spaniens Premierminister Jose Luis Rodriguez Zapatero.

König Juan Carlos bei der Eröffnung am Sonnabend, neben ihm Königin Sofia und Spaniens Premierminister Jose Luis Rodriguez Zapatero.

(Foto: REUTERS)

Die neue Strecke kostete rund 6,6 Milliarden Euro. Die staatliche Bahngesellschaft Renfe setzt auf der Route Züge des Typs S-112 ein, die von den Konzernen Talgo und Bombardier in einer spanisch-kanadischen Koproduktion hergestellt wurden und aufgrund ihrer abgeflachten Spitze im Volksmund "El Pato" (die Ente) genannt werden.

Am Sonntag überquerte erstmals ein Hochgeschwindigkeitszug in den Pyrenäen die Grenze zwischen Spanien und Frankreich. Dort wurde das Teilstück zwischen Figueras und Perpignan in Betrieb genommen. Damit verkürzen sich die Zugreisen zwischen Barcelona und Paris um 1:15 auf 7:25 Stunden. Allerdings müssen die Fahrgäste noch bis voraussichtlich 2012 zwischen Barcelona und Figueras herkömmliche Züge nehmen und in Figueras umsteigen.

Quelle: ntv.de, dpa

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