Verschärfte Kontrollen und Sitz-Pflicht Strengere Regeln für Passagiere
29.12.2009, 07:48 UhrAls Reaktion auf den vereitelten Terroranschlag auf einen voll besetzten US-Passagierjet haben mehrere Fluggesellschaften ihre Sicherheitsbestimmungen vor und während der Flüge in die USA verstärkt.

Verschärfte Sicherheitskontrollen: Passagiere für Flüge in die USA sollten mehr Zeit am Flughafen einplanen.
So müssen Passagiere in der letzten Stunde des Fluges vor der Landung sitzen bleiben, berichten beispielsweise British Airways und Air Canada. Außerdem dürfen die Flugreisenden in diesem Zeitraum nicht mehr an ihr Handgepäck. Während des gesamten Fluges sind Gegenstände auf dem Schoß vorerst nicht gestattet. An Flughäfen wird auf Wunsch der US-Behörden an jedem Abflugsteig noch einmal das Handgepäck durchsucht. Reisende werden besonders genau kontrolliert.
Kanada untersagt Handgepäck
Reisende aus Kanada dürfen auf Flügen in die USA vorübergehend kein Handgepäck mitnehmen. Wie das kanadische Verkehrsministerium bekanntgab, ist jedem Passagier lediglich die Mitnahme einer kleinen Tasche gestattet. "Wenn Sie eine Aktentasche und einen Laptop mitnehmen wollen, müssen Sie sich entscheiden", sagte ein Ministeriumssprecher. Demnach dürfen die Passagiere weiterhin unter anderem Medikamente, Gehhilfen, Kameras und Musikinstrumente mit in den Flieger nehmen. Die Sicherheitsbestimmung solle "mindestens einige Tage" gelten.
"Entsprechendes Zeitpolster einplanen"

Passagier bei der Sicherheitskontrolle am Flughafen Amsterdam-Schiphol.
(Foto: dpa)
Auch an deutschen Flughäfen ist bei US-Flügen nun mit verschärften Kontrollen zu rechnen. Verzögerungen gebe es deswegen aber nicht, sagte ein Sprecher des Frankfurter Flughafens. Die Passagiere sollten unbedingt ein entsprechendes Zeitpolster einplanen und überpünktlich vor dem Abflug ihrer Maschine erscheinen, sagte eine Sprecherin des Bundespolizeipräsidiums Potsdam.
Am ersten Weihnachtstag hatte ein junger Nigerianer einen voll besetzten US-Passagierjet um ein Haar in die Luft gesprengt und damit weltweit neue Terrorangst geschürt. Nur Glück und das beherzte Eingreifen von Passagieren verhinderte, dass der 23-Jährige beim Landeanflug auf Detroit an Bord eines mit 278 Passagieren besetzten Airbus der US-Gesellschaft Delta eine Bombe zündete.
Quelle: ntv.de, dpa