Überflutungen in Thailand Touristen sind besorgt
14.10.2011, 11:30 Uhr
In Bangkok werden Sandsäcke gestapelt, hier im Bezirk Taweewattana.
(Foto: dpa)
Thailand erlebt die heftigsten Regenfälle und Überschwemmungen seit Jahrzehnten. Einige Reiseziele können nicht mehr besucht werden. In der alten Königsstadt Ayutthaya stehen die Tempelanlagen unter Wasser. Reisebehörden bekommen besorgte Anrufe aus dem Ausland und rechnen mit Stornierungen. Laut Goethe-Institut in Bangkok ist die Lage "nicht unproblematisch", das Hochwasser träfe den Tourismus aber nur bedingt.
In der thailändischen Hauptstadt Bangkok wächst die Angst vor Überschwemmungen. Die Behörden warnten am Donnerstag vor Überflutungen in weiten Teilen der Millionenmetropole. Mit Sandsäcken versuchten sich die Menschen gegen das Hochwasser zu wappnen.
Seit vergangener Woche sind die zentralen Provinzen Nakhon Sawan, Ayutthaya und Pathum Thani überschwemmt. Die Regierung musste Anfang des Monats Wasser aus zwei Staudämmen im Norden des Landes rauslassen, weil diese wegen der starken Monsun-Regenfälle überfüllt waren. Dadurch trat der Chao-Praya-Fluss, der durch viele Reisbauflächen und Bangkok fließt, in vielen Regionen über die Ufer.
Nothilfe für Unesco-Weltkulturerbe Ayutthaya
Am Donnerstag wurde auch ein Industriegebiet in Ayutthaya, wo viele Hochtechnologie-Firmen angesiedelt sind, überflutet. Thailand will nun Nothilfen für das dortige Unesco-Weltkulturerbe beantragen. Seit dem Wochenende stehen die antiken Stätten in Ayutthaya, etwa 90 Kilometer nördlich von Bangkok, unter Wasser. Auch etliche Fabriken sind dort überschwemmt worden. Die Unesco kündigte eine Reise in die historische Königsstadt an, um die Schäden an den dortigen Welterbestätten zu begutachten.
Die Tourismusindustrie stellt sich jetzt schon auf einige Stornierungen ein. Die Reisebehörden berichteten von besorgten Anrufen aus dem Ausland. Einige Reiseziele, wie Ayutthaya, könnten nicht mehr besucht werden. In andere Orte wie Chiang Mai könnten Touristen aber noch ohne Bedenken reisen.
Goethe-Institut: Flut bedroht Thailand-Tourismus kaum
Das Hochwasser in Thailand trifft den Tourismus nur bedingt, wie der Leiter des Goethe-Instituts in Bangkok sagt. Die großen Urlaubsgegenden an den Stränden seien von den Fluten kaum bedroht, sagte Norbert Spitz. Der Flugverkehr sei noch normal. Bangkoks Airport sei hoch gelegen. Um zu verhindern, dass Wasser auf das Flughafengelände dringt, wenn die Lage schlimmer wird, würden Schutzmauern gebaut. Noch habe keine Airline ihre Flüge von Europa nach Thailand eingestellt.
Die Lage sei "nicht unproblematisch", sagte Spitz. Die Hauptstadt Bangkok sei aber relativ gut vorbereitet. "Entlang des Flusses wurden Hochwassermauern gebaut, man muss jetzt abwarten", sagte Spitz. Die Menschen würden sich auf Überschwemmungen vorbereiten. "Sie kaufen Vorräte, Wasser, Trockennahrung, die man lagern kann, und harren der Dinge, die da kommen." Auch mit Stromausfällen sei zu rechnen.
Trinkwasser aus Flaschen wird knapp
"Um diese Jahreszeit ist Hochwasser normal, allerdings ist es dieses Jahr sehr viel mehr als in vorangegangenen Jahren", sagte Spitz. Da auch mehrere Trinkwasserfirmen im Augenblick stillgelegt seien, gebe es Knappheit bei Flaschenwasser.
Quelle: ntv.de, dpa/AFP