Karibischer Unterwasserpark in Cancun VW Käfer aus Beton dient als Riff
09.08.2011, 07:43 Uhr
"Anthropocene" am Manchones-Riff ...
(Foto: www.jasondecairestaylor.com)
Das Unterwasser-Museum im Marine Nationalpark von Cancún hat mit einem VW Käfer jetzt eine weitere neue Attraktion. Damit setzt Mexiko dem Auto, das lange dort produziert wurde, ein Denkmal.
Das acht Tonnen schwere Modell aus Zement in Originalgröße ist eines der aktuellen Werke des britischen Künstlers Jason deCaires Taylor. Der VW Käfer soll in acht Metern Tiefe als Riff fungieren und Meeresbewohnern ein Zuhause bieten.
Zu dem Zweck wurden Löcher in der Seite des Volkswagens eingelassen, durch die Langusten und andere Tiere kriechen können. Die aerodynamische Form des Autos sorgt für seine Stabilität unter Wasser gegen starke Störmungen oder Tropenstürme. Der VW-Käfer, in Mexiko besser bekannt als "Vocho", wurde in dem Land bis März 2003 produziert.
Die seit 2009 aufgestellten Unterwasserinstallationen befinden sich vor der Isla Mujeres nahe Cancúns an der Karibikküste Mexikos. Das Unterwassermuseum MUSA (Museo Subacuático de Arte) umfasst derzeit mehr als 400 Skulpturen. Sie sind allesamt aus weißgrauem Spezialzement mit ausgeglichenem Säuregehalt gefertigt. Im Laufe der Zeit sollen sie zunächst Algen und dann weitere Meereslebewesen anziehen und so zu einem künstlichen Riff werden.
Verteilung des Massenandrangs
Zudem soll die Dauerausstellung auf dem Meeresboden Taucher anlocken und so das natürliche Riff entlasten, das sich von hier über mehrere hundert Kilometer bis nach Honduras zieht. Denn vor Cancún haben die Wirbelstürme der letzten Jahre und die vielen Taucher und Schnorchler dem Riff schwer zugesetzt.
Der Tourismus ist eine der wichtigsten Einnahmequellen Mexikos, in die Region um Cancún kommen jährlich hunderttausende Urlauber zum Schnorcheln und Tauchen. Mit den Unterwasserskulpturen soll der Druck auf das Riff vermindert werden.
Quelle: ntv.de, abe/dpa