Reise

Plagenbekämpfung auf Australisch Kröten töten als Touristenspaß

Die Stadt Darwin und der gesamte Nordosten Australiens leiden seit Jahrzehnten unter einer Aga-Kröten-Plage, die die heimische Flora und Fauna bedroht. Nun sollen Touristen bei der Bekämpfung mithelfen.

Die giftige Aga-Kröte gehört mit mehr als 20 Zentimetern Länge zu den größten Froschlurchen der Welt.

Die giftige Aga-Kröte gehört mit mehr als 20 Zentimetern Länge zu den größten Froschlurchen der Welt.

(Foto: picture-alliance/ dpa/dpaweb)

Kröten töten als Touristenspaß - das hat der Bürgermeister der nordaustralischen Stadt Darwin vorgeschlagen. Die Stadt und der gesamte Nordosten Australiens leiden seit Jahrzehnten unter einer Aga-Kröten-Plage, die die heimische Flora und Fauna bedroht.

Die Aga-Kröten (Bufo marinus) wurden vor mehr als 100 Jahren als Schädlingsbekämpfer aus Südamerika nach Australien gebracht - mit schlimmen Folgen. Weil es dort die natürlichen Feinde der Kröten, bestimmte Parasiten, nicht gibt, vermehren sie sich ungebremst. Ihre Zahl wird im 1,3 Millionen Quadratkilometer großen Verwaltungsgebiet Northern Territory auf 92 Millionen geschätzt - etwa 70 Kröten also pro Quadratkilometer oder 418 pro Einwohner. Sie gehören mit mehr als 20 Zentimetern Länge zu den größten Froschlurchen der Welt und scheiden eine giftige Substanz aus, die sogar Hunde töten kann.

Intensives Naturerlebnis

"Wenn die Touristen, die uns besuchen, uns helfen könnten (die Plage zu bekämpfen), wäre das doch eine fantastische Erfahrung für sie und würde ihr Naturerlebnis hier umso intensiver machen", meinte Bürgermeister Graeme Sawyer in einem Rundfunk-Interview.

In Cairns (Queensland) wurden im März 2009 bereits zehntausende Aga-Kröten eingefangen.

In Cairns (Queensland) wurden im März 2009 bereits zehntausende Aga-Kröten eingefangen.

(Foto: ASSOCIATED PRESS)

Im Bundesland Queensland haben die Behörden die Bevölkerung schon mal zum Kampf gegen die Kröten aufgerufen. An einem einzigen Tag wurden 10.000 eingesammelt, in Gefriertruhen gelegt und so getötet und anschließend zu Flüssigdünger zermalmt. Sawyer schlug vor, eine Art Sammelprämie auszuloben, die Krötenfängern pro Tier mehr bringt als das Recyceln von Aluminiumdosen.

Quelle: ntv.de, dpa

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