Günstige Sparoption? 2,75 Prozent aufs Tagesgeld: Wie gut ist diese Postbank-Aktion?
05.09.2025, 15:55 Uhr
Bei der Postbank kann das Sparen dank 2,75 Prozent Zinsen aufs Tagesgeld zumindest vorübergehend wieder Spaß machen.
(Foto: istock)
Das Tagesgeldkonto ist für viele Deutsche die bevorzugte Option, um Erspartes zu verwahren, bringt bei den meisten Banken aber kaum noch Zinsen. Anders verhält es sich dank einer Aktion aktuell bei der Postbank. Hier winken 2,75 Prozent. Gibt es einen Haken?
Geld auf der hohen Kante zu haben ist schön, in der aktuellen Zinslandschaft aber nicht lukrativ. Die meisten Anlageoptionen abseits des Aktienmarkts bieten dieser Tage kaum Gewinnmöglichkeiten, sodass das auf dem Konto gebunkerte Ersparte dank Inflation rasant an Wert verliert. Kommt das mit Verlustrisiko behaftete Wertpapiergeschäft nicht infrage, gilt es, nach möglichst attraktiven Neukundenaktionen der Banken Ausschau zu halten und sein Geld häufig umzuparken. Doch auch das ist nicht einfach, denn die meisten Geldhäuser bieten aufs stets erreichbare Tagesgeld nur noch Zinsen unterhalb der Ein-Prozent-Marke. Eine günstige Gelegenheit für Tagesgeld-Hopper tut sich gegenwärtig bei der Postbank auf.
Postbank: 2,75 Prozent aufs Tagesgeld
Wer dort noch bis zum 12. September 2025 ein Girokonto samt Tagesgeldkonto eröffnet, bekommt für Einlagen bis 100.000 Euro 2,75 Prozent Zinsen pro Jahr aufs Tagesgeld – für immerhin sechs Monate. Das ist deutlich länger als bei den meisten anderen Neukundenofferten und eine gute Möglichkeit dem Wertverlust des eigenen Geldes wenigstens ein wenig entgegenzuwirken. Die Auszahlung des Zinses erfolgt quartalsweise, sodass sich sogar ein kleiner Zinseszinseffekt ergibt. Voraussetzung für die Wahrnehmung des Angebots ist, dass Teilnehmende in den vergangenen zwölf Monaten kein Girokonto bei der Postbank besaßen.
Hinweis: Die Konditionen von Finanzprodukten können sich schnell ändern. Sollten sich etwa die Zinsen von den hier angegebenen unterscheiden, hat der Anbieter sie nach Veröffentlichung des Artikels angepasst.
2,75 Prozent Zinsen bei der Postbank: Konditionen im Überblick
- 2,75 Prozent Tagesgeldzinsen p. a. bei Eröffnung von Giro- und Tagesgeldkonto
- Garantiert für sechs Monate
- Kontoeröffnung bis spätestens 12. September 2025
- Gilt für Beträge bis 100.000 Euro
- Zinszahlungen vierteljährlich zum Quartalsende
- Deutsche Einlagensicherung
- Kostenlose Kontoführung bei mindestens 900 Euro monatlichem Geldeingang
- Sonst 5,90 Euro im Monat
Tagesgeldzins bei der Postbank: Lohnt sich das?
Die Postbank stellt mit ihrem Angebot keine Rekorde auf, andere Banken werben teils mit höheren Zinsen – dann allerdings oft für einen kürzeren Zeitraum. Unterm Strich sind die Rahmenbedingungen der Postbank gut. Allerdings nur unter der Voraussetzung, dass das für die Aktion verpflichtende Girokonto aktiv als Gehaltskonto genutzt wird. Die Kontoführung ist nämlich nur dann kostenlos, wenn monatlich mindestens 900 Euro darauf eingehen. Ansonsten fallen Gebühren in Höhe von 5,90 Euro pro Monat an, die den Zinsgewinn empfindlich schmälern.
Wer tatsächlich langfristig ein neues Gehaltskonto benötigt, kann der Inflation hier zumindest für ein halbes Jahr ein Schnippchen schlagen. Nach den sechs Monaten sollte man aber zumindest für das Tagesgeld wieder ein neues Zuhause suchen. Denn mit aktuell 0,75 Prozent p.a. sind die regulären Tagesgeldzinsen der Postbank kaum der Rede wert.
Gibt es wonanders noch mehr Zinsen?
Das höchste der Gefühle ist die Postbank-Offerte nicht, sowohl bei der Consorsbank als auch bei der Norisbank winken mehr Zinsen. Die Consorsbank ist mit 2,8 Prozent und fairen Bedingungen eine interessante Alternative. Voraussetzung für den Zinssatz ist die Eröffnung eines Tagesgeldkontos samt Wertpapierdepot. Beides ist kostenlos, allerdings gibt es die hohen Zinsen nur für drei Monate, danach geht es auch hier auf 0,75 Prozent zurück. Ebenfalls nicht unwichtig: Die Consorsbank unterliegt der französischen Einlagensicherung und Frankreich hat eine etwas niedrigere Bonität (AA) als Deutschland (AAA). Gerade Zinsjäger sollten sich die Option dennoch einmal ansehen.
Weitere Alternative: VW-Bank mit 2,3 Prozent aufs Tagesgeld
Bei der Norisbank gibt es mit 3,11 Prozent p.a. aktuell den höchsten Zinsatz aufs Tagesgeld und das noch bis Ende des Jahres. Allerdings sind die Hürden für die Wahrnehmung des Angebots so hoch, dass sich die Offerte für Gelegenheitssparfüchse kaum lohnt. Unter anderem muss ein Girokonto eröffnet werden, das via Kontowechselservice mit mindestens fünf Zahlungsverbindungen verknüpft wird. Deutlich einfacher gibt es den Willkommenszins bei der VW-Bank. Dort liegt der Satz zwar nur bei 2,3 Prozent p.a., wird dafür aber sechs Monate lang garantiert und monatlich ausgezahlt, was für einen attraktiven Zinseszinseffekt sorgt.
Die Eröffnung eines zusätzlichen Girokontos oder Wertpapierdepots ist für das VW-Bank-Angebot keine Voraussetzung und auch Kontoführungsgebühren fallen hier nicht an. Damit ist die Offerte die zugänglichste und unkomplizierteste der aktuellen Top-Optionen und eine durchaus attraktive Möglichkeit für Sparer. Auch weil nach Ablauf der sechs Monate aktuell noch ein Guthabenzins von immerhin einem Prozent greift, der allerdings nicht garantiert ist und jederzeit sinken kann.
Quelle: ntv.de