Sport

Paris - Roubaix 100. Jubiläum

Es wird als das schönste und zugleich schrecklichste Radsportrennen bezeichnet und findet bereits zum 100. Mal statt: der Radklassiker Paris - Roubaix. 1896 im nordfranzösischen Kohle-Revier aus der Traufe gehoben, dient das Horror-Rennen auch in diesem Jahr wieder als das Frühjahrsereignis in der internationalen Radsportszene.

Vor 106 Jahren hieß der Sieger Josef Fischer. Der Münchner gewann das erstmals ausgetragene Rennen über die diesmal 261 Kilometer lange Prüfung über Stock und Stein. Alle Jahre wieder sorgen im Hightechzeitalter die wahrlich grausamen Pflastersteinpassagen für Nervenkitzel bei den Hunderttausenden an der Strecke. Insgesamt 26 Sektoren mit den "Katzenköpfen" aus dem vorigen Jahrhundert stehen in einer Gesamtlänge von 49,1 km auf dem Plan.

Paris-Roubaix ist wie ein Roulette-Spiel. Im Vorjahr verfolgten 5,4 Millionen Franzosen das Rennen an den Fernseh-Geräten. Kein Wettbewerb ist so unberechenbar wie dieser: Von den Liebhabern "Königin der Klassiker" genannt, von anderen "Hölle des Nordens". Wenn es regnet, verwandelt sich die Piste in eine schlammige Rutschbahn. Herrscht Trockenheit, macht der Staub den Aktiven zu schaffen.

Rekordhalter ist Roger de Vlaeminck mit vier Erfolgen. Wegen des hohen Sturz-Risikos meiden die großen Rundfahrt-Spezialisten Paris-Roubaix. So auch der dreifache Toursieger Lance Armstrong (USA), der seit dem 24. März bei jedem Klassiker mit großem Eifer am Start war. Der fünffache Toursieger Bernard Hinault hasste das Rennen. Eine permanente Abstinenz konnte er sich als Franzose aber nicht leisten. Hinault startete ein Mal 1981 - und gewann.

Für Team Telekom sind vor allem wieder zwei Namen im Gespräch: Steffen Wesemann und Erik Zabel. Wesemann hatte schon 2001 auf dem Weg zur Radrennbahn in Roubaix einen harten Kampf zu bestreiten. Eine defekte Rennschuh-Halterung ließ ihn immer wieder aus der Spitzengruppe zurückfallen. Trotzdem wurde er Siebter. Diesmal will er mehr: "Es war schon immer mein Traum, Fischers Nachfolger zu werden."

Die Form dazu habe er, so sein Teamleiter Rudy Pevenage. Genauso wie das zweite Telekom-Trumpf-As, Zabel, der vor zwei Jahren Dritter war. Wesemann tritt mit einem Spezialrad an und verwendet Bremsen, die sonst im Cyclo-Cross benutzt werden.

Quelle: ntv.de

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