Preuß meldet sich zurück27 Fehlschüsse rauben deutschen Biathleten alle Chancen

Franziska Preuß macht es beim Biathlon-Weltcup deutlich besser als die deutschen Männer: Sie trifft alle 20 Scheiben und ist nach der Verfolgung erst einmal zufrieden. Bei den DSV-Herren dagegen reiht sich ein Fehler an den anderen.
Die deutschen Biathleten haben nach einem Schießdebakel in der Verfolgung von Le Grand Bornand keine Rolle im Kampf um die Podestplätze gespielt. Als bester Athlet des Deutschen Skiverbands (DSV) erreichte Philipp Nawrath wie bereits im Sprint Platz zehn (3 Strafrunden/+1:19,5 Minuten). Den Sieg sicherte sich der Gesamtweltcupführende Johan-Olav Botn (0) vor dem Franzosen Emilien Jacquelin (3/+17,6 Sekunden), der im Zielsprint Botn norwegischen Landsmann Johannes Dale-Skjevdal (2/+17,9) auf Platz drei verwies..
Das DSV-Team leistete sich in Frankreich einmal mehr viel zu viele Fehler am Schießstand. Justus Strelow fiel nach zwei Strafrunden von Platz 13 auf den 23. Rang zurück (+2:06,8), Danilo Riethmüller als 32. (+2:54,4) und David Zobel als 34. (+3:06,1) trafen jeweils vier Scheiben nicht. Simon Kaiser (+4:01,7) lag nach sechs Strafrunden auf Rang 41, Philipp Horn mit indiskutablen acht Fehlern (4:42,3) nur auf Platz 51. Insgesamt kamen die sechs deutschen Biathleten somit auf 27 Fehlschüsse.
Zuvor hatte Franziska Preuß in der Verfolgung der Biathletinnen mit Platz elf ihr bestes Saisonergebnis erreicht. Dadurch sicherte sie sich nicht nur einen Platz für den Massenstart am Sonntag (12.15 Uhr/ZDF und Eurosport), sondern knackte im zweiten Rennen nach ihrer Krankheitspause auch die halbe Olympia-Norm. "Es ist okay für den aktuellen Stand, da muss aber schon noch mehr kommen", sagte die Gesamtweltcupsiegerin: "Es ist definitiv nicht das Endergebnis, für das man das ganze Jahr trainiert."
Im zweiten Rennen nach ihrer Krankheitspause überzeugte Preuß vor allem am Schießstand, leistete sich bei 20 Versuchen keinen Fehler. In der Loipe hatte sie dagegen aber mit großen Problemen zu kämpfen - was aber nicht nur an ihrer derzeitigen körperlichen Verfassung lag. "Ich hatte nicht das beste Material an den Füßen, da war es schon schwierig, nach vorne zu kommen", sagte die 31-Jährige: "Ich habe es kontrolliert durchgebracht. Es war zäh, am Ende bin ich mit Rang elf aber zufrieden."
Beim überlegenen Heimsieg der Französin Lou Jeanmonnot (eine Strafrunde) belegte hinter Preuß Anna Weidel nach einer Strafrunde den 14. Platz (1:18,2 Minuten). Janina Hettich-Walz verbesserte sich nach Rang 37 im Sprint auf den 18. Platz (2 Strafrunden/+1:29,8), Vanessa Voigt erreichte Rang 20 (1/+1:40,5). Julia Kink landete nach Problemen am Schießstand auf dem 42. Platz (4/+3:35,2).