Bitteres "London Game" 275-Millionen-Mann Lawrence und sein Team werden gedemütigt
13.10.2024, 20:21 Uhr
Die NFL-Saison läuft für die Jacksonville Jaguars mies - und es wird immer bitterer. In London kommt das Team von Quarterback Trevor Lawrence unter die Räder. Und das, obwohl der Gegner einen Slapstick-Start hinlegt.
Vor stimmungsvoller Kulisse im Fußballstadion von Tottenham Hotspur haben die Chicago Bears das zweite NFL London Game der Saison klar für sich entschieden. Zum 35:16 gegen die fehleranfälligen Jacksonville Jaguars steuerten Cole Kmet und Keenan Allen je zwei Touchdowns für das Team von Chefcoach Matt Eberflus bei. D'Andre Swift legte im Schlussviertel nach. Quarterback Caleb Williams gefiel im Duell der einstigen Top-Picks mit Jacksonvilles Spielmacher Trevor Lawrence mit vier Touchdown-Pässen. Kurios: Aufgrund von Verletzungssorgen musste Receiver Kmet auch noch als Longsnapper aushelfen - und erledigte diese Aufgabe tadellos.
Jags-Coach Doug Pederson, der trotz des schwachen Starts noch am Samstag von den Eigentümern ein Vertrauensvotum erhielt, sagte dem NFL Network in der Halbzeitpause, sein Team habe sich "selbst Wunden zugefügt". Da stand es 3:14, die Bears waren noch in Sichtweite. Weil auch der Favorit einen Albtraumstart hingelegt hatte: Im ersten Viertel schaffte das Team von Caleb Williams kein einziges First Down zustande und erarbeitete sich überhaupt nur sieben Yards (!) Raumgewinn. Bei einem Spielzug schleuderte Williams seinem O-Liner aus kürzester Distanz den Ball gegen den Kopf.
Gabe Davis hatte in einem starken ersten Drive der Jaguars einen Pass in der Endzone fallen lassen, danach war es vorbei mit der Herrlichkeit. Und nach dem Wechsel ging für die Jaguars dann alles den Bach runter: Jags-Tight End Evan Engram, der zum ersten Mal seit Woche 1 wieder im Einsatz war, fumbelte nach einer Reception beim ersten Drive von Jacksonville im dritten Viertel.
Verzweifelter Lawrence
Die Bears verwandelten diesen Fauxpas in Punkte: Receiver Keenan Allen erzielte seinen ersten Touchdown für das Team aus "Windy City". Anschließend versammelte er sein Team zu einem Teeparty-Jubel in der Endzone. Ein demütigender Anblick für die gebeutelten Jaguars. Mit seinem Touchdown zu Beginn des Schlussabschnitts entschied Allen mit dem 28:10 das Spiel.
In den letzten Minuten des Spiels schien Lawrence, der erst im Juni seinen Vertrag mit dem monströsen Volumen von 275 Millionen Dollar verlängert hatte, an seinen Passempfängern zu verzweifeln: Innerhalb weniger Spielzüge konnten sie zwei präzise Pässe ihres Spielmachers nicht in Punkte verwandeln. Doch auch der hochbezahlte Quarterback, der bei den Jaguars eine neue Ära einläuten sollte, überzeugte nicht: 23 seiner 35 Pässe brachte er für 234 Yards an den Mann. Zwei Touchdownpässen steht eine Interception gegenüber: Zu wenig, um an diesem Nachmittag die Chance auf den Sieg zu haben.
Während die Bears damit vier der bisherigen sechs Saisonspiele gewonnen haben, war es für die von Doug Pederson betreuten Jaguars bereits die fünfte Niederlage. Immerhin gelangen Neuzugang Gabe Davis die ersten beiden Touchdowns im Jaguars-Trikot, Andre Cisco schaffte für sein Team zudem die erste Interception der Saison.
Quelle: ntv.de, ter/dpa