Sport

WM 2006 droht Chaos 36 statt 32 Teams

Franz Beckenbauer sieht auf die Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland ein Chaos zukommen. Das Exekutiv-Komitee des Fußball-Weltverbandes Fifa hat sich nun doch auf eine Erweiterung von 32 auf 36 Teams geeinigt. Ob die WM in Deutschland tatsächlich schon von der Erhöhung der Teamanzahl betroffen sein wird, darüber entscheidet die Fifa im Juni.

Am „Kaiser“ liegt es nun offenbar, das Gespenst der Aufblähung vom Standort Deutschland fernzuhalten. Weniger liegt die Problematik in der logistischen Leistung, sechs Spiele mehr auszutragen. Erheblicher und gar entscheidend ist die wahrscheinliche Ergebnis-Manipulation. Bei 36 Gruppen muss das Turnier nunmehr mit neun statt wie bisher mit acht Vorrundengruppen ausgetragen werden. Somit kommen nur noch sieben Zweite eine Runde weiter.

„Mannschaften müssen eine Woche warten, ehe sie wissen, ob sie rausgeflogen sind. Andere können auf Ergebnis spielen“, malte Beckenbauer in der „Bild“-Zeitung das Szenario einer nervösen letzten Vorrundenwoche auf: „Es ist unmöglich die letzten Spiele jeder Gruppe zeitgleich durchzuführen. Das kann böse werden.“

Beckenbauer ist in seiner Position des Organisationskomitee-Vorsitzenden inzwischen reichlich gefrustet. Besonders brisant dürfte die Beziehung zu Fifa-Boss Sepp Blatter sein. Blatter hat bei seiner Wiederwahl zum Fifa-Präsidenten im letzten Jahr nicht zuletzt auch auf die Rückendeckung der deutschen Stimmen bauen können.

Verlierer Lennart Johansson (Schweden) hatte versucht, das Rotationsprinzip der WM-Austragung zu verhindern und die Kernkompetenz des Weltfußballs ausschließlich in Europa anzusiedeln. Auch eine Erhöhung auf 36 Teams wäre mit Johansson eher unwahrscheinlich gewesen.

Quelle: ntv.de

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