Alemannia Aachen hat sich im Abstiegskampf der 2. Fußball-Bundesliga etwas Luft verschafft. Die krisengeschüttelten Rheinländer gewannen zum Abschluss des 15. Spieltages mit 2:0 (1:0) bei der SpVgg Greuther Fürth und vergrößerten damit den Abstand zum Relegationsplatz auf sieben Punkte. Vor nur 4750 Zuschauern im Playmobil-Stadion trafen Patrick Milchraum (10. Minute) und Benjamin Auer (72.) zum ersten Alemannen-Sieg bei den Franken überhaupt. Fürths Stephan Schröck sah in der Schlussminute noch die Gelb-Rote Karte. Dank des Befreiungsschlags überholte Aachen die SpVgg in der Tabelle und machte einen Sprung auf Platz zwölf.

Nach einer Woche mit Krisengesprächen und der Entlassung ihres Sportdirektors Andreas Bornemann zeigten sich die Gäste wesentlich einsatzfreudiger und aggressiver als zuletzt. Milchraums Führungstreffer gab früh die nötige Sicherheit. Nach einem verunglückten Rettungsversuch von Marino Biliskov kam der Mittelfeldspieler im Strafraum seines Ex-Clubs frei zum Schuss und trat den Ball ins rechte obere Eck.

Dem Team von Trainer Benno Möhlmann fehlte es nach drei Pleiten hintereinander an Kreativität und Selbstvertrauen. Bis auf einen guten Freistoß von Youssef Mokhtari (39.) zeigten sich die Franken in der ersten Hälfte durchweg ideenlos. Aachen machte im Krisengipfel nur so viel wie nötig - und das genügte. Möhlmann reagierte in der Pause und brachte in Dani Schahin und Sercan Sararer frische Offensivkräfte. Tatsächlich kamen die Franken nun auch zu Chancen, die allerdings weder von Sami Allagui (48.) noch von Schahin (56.) genutzt wurden. Stattdessen traf Auer auf der Gegenseite - und gab damit auch seinem Coach Michael Krüger vorerst eine kleine Jobgarantie.