Sport

Skandalspiel hat Folgen Aachen schon vorbelastet

Alemannia Aachen drohen nach dem Skandalspiel gegen den 1. FC Nürnberg drastische Strafen. Bei dem Fußball-Zweitligaclub gebe es "eine Vorbelastung, die wir durchaus negativ ins Feld führen müssen", sagte Horst Hilpert, Vorsitzender des Kontrollausschusses beim Deutschen Fußball-Bund (DFB), am Dienstagabend im Deutschen Sportfernsehen. Mögliche Maßnahmen könnten von "einer Geldstrafe, in schweren Fällen bis zu Platzsperren" reichen.

Unter Vorsitz von Hilpert hat der DFB-Kontrollausschuss die Ermittlungen zu den Vorfällen am Montag am Aachener "Tivoli" aufgenommen, wo "Club"-Trainer Wolfgang Wolf während des Zweitliga-Spitzenspiels von einem Gegenstand getroffen und verletzt worden war. Hilpert widersprach Alemannia-Trainer Jörg Berger, dass "so etwas in Aachen noch nicht vorgekommen sei".

Man habe Alemannia Aachen im vorigen Jahr wegen Vernachlässigens der Platzdisziplin drei Mal bestraft, zudem habe es davor mehrere Abmahnungen gegeben, so der DFB-Ermittler. Der Zweitligist musste wegen Zuschauer-Ausschreitungen Geldstrafen von 750 Euro bis knapp 5000 Euro zahlen. Auch in der weiter zurück liegenden Vergangenheit hatte die Alemannia für negative Schlagzeilen gesorgt.

So war es im Mai 2000 am "Tivoli" gegen Energie Cottbus zu handgreiflichen Auseinandersetzungen gekommen. Der damalige Aachener Trainer Eugen Hach hatte den Cottbuser Stürmer Franklin gewürgt und war für drei Monate gesperrt worden. Im Dezember 1997 hatte es die so genannte Ballwurf-Affäre gegeben. Im Achtelfinale des DFB-Pokals zwischen den damaligen Regionalligisten Aachen und Waldhof Mannheim war ein Aachener Spieler mit einem Elfmeter zunächst am Torwart gescheitert, hatte den Nachschuss jedoch verwandelt. Da zwischenzeitlich ein zweiter Ball auf das Spielfeld geworfen worden war, hatte Schiedsrichter Markus Merk den Treffer annullieren müssen. Mannheim hatte sich dann im Elfmeterschießen durchgesetzt.

Im aktuellen Fall hatte der 1. FC Nürnberg am Dienstag Einspruch gegen die Spielwertung (1:0 für Aachen) eingelegt. Die Franken fordern die Aufhebung des Ergebnisses sowie eine Wiederholung der Begegnung auf neutralem Platz. Das "Club"-Präsidium begründete seine Entscheidung damit, dass die Spielwertung irregulär zu Stande gekommen sei und deshalb keinen Bestand haben könne. Aachen will als eine erste Maßnahme Fangzäune installieren und die Trainerbänke versetzen.

Quelle: ntv.de

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