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Nicht nur Ballack will nicht Absagenflut für Real Madrid

Es ist noch nicht so lange her, da war es für die Fußballstars in aller Welt eine Ehre, für Real Madrid zu spielen. Inzwischen gibt es für die Ausnahmekönner offenbar attraktivere Klubs als den spanischen Rekordmeister. Der Michael Ballack ist nur eine von mehreren Fußballgrößen, die den "Königlichen" zuletzt einen Korb gaben.

Dabei schien ein Wechsel des Kapitäns der deutschen Nationalmannschaft zu Real – zumindest in Madrid – schon fast perfekt zu sein. Solange, bis sich der 30-Jährige endlich selbst zu den Gerüchten äußerte und erklärte, dass er beim FC Chelsea bleibt. "Nun auch noch Ballack", titelte jetzt das Sportblatt "Marca" und zählte in einer Liste all die Stars auf, die den Madrilenen in den vergangenen Wochen eine Absage erteilt hatten: "Cristian Chivu - nein; Cesc Fbregas - nein; Cristiano Ronaldo - nein; Kak – nein ...".

Sogar Barca erfolgreicher

Die Serie der Absagen nagt am Stolz des spanischen Rekordmeisters. Die erfolgsverwöhnten Madrilenen müssen einsehen, dass sie nicht mehr die erste Adresse im europäischen Fußball sind. Clubs wie Manchester United, FC Chelsea oder AC Mailand liefen ihnen den Rang ab, weil sie international erfolgreicher sind. Zu allem Überfluss bewies auch noch Erzrivale FC Barcelona bei den Neuverpflichtungen eine glücklichere Hand. Während der Kader der Madrilenen einer Baustelle gleicht, haben die Katalanen mit dem neuen Star Thierry Henry ihr Team seit Wochen komplett.

Die Absage von Ballack ist umso bittere, der Bernd Schuster ausdrücklich nach DFB-Kapitän verlangt hatte. Der neue Real-Coach will nicht das Risiko eingehen, dass sein Team die gesamte Saison von der Form des Spielmachers Guti abhängt. Als Favorit gilt nun Wesley Sneijder von Ajax Amsterdam. Eine Verpflichtung des Niederländers stünde jedoch unter der Hypothek, dass der 23-Jährige nach den Absagen von Kak, Ballack & Co. nur die dritte oder vierte Wahl wäre.

Presse schon unzufrieden

Doch Schuster ist nicht der Einzige, der bei Real Verstärkungen verlangt. Die Madrider Sportpresse kommt in ihren ersten Bilanzen der Vorbereitungsspiele zu dem Resultat, dass es im Schuster-Team an vielem hapert. "In der ersten Prüfung durchgefallen", lautet das Urteil von "Marca". "As" ist ein wenig gnädiger: "Test bestanden, aber mit Mängeln". Beide Blätter heben positiv hervor, dass Schuster von der Defensivtaktik seines Vorgängers Fabio Capello abgerückt ist und einen offensiven Stil pflegt. Sie bemängeln aber, dass Real zu viele Gegentore kassiert: sieben in vier Spielen, allein drei davon bei der 0:3-Schlappe bei Hannover 96.

Besonders schlecht schneidet in der Zwischenbilanz Innenverteidiger Christoph Metzelder ab. Der Ex-Dortmunder sei "bisher die große Enttäuschung", meint "Marca". Das Konkurrenzblatt "As" bezeichnete den 25-Jährigen als "kopfballstark, aber sehr langsam". "Schuster wird schon wissen, weshalb er Metzelder in Hannover gar nicht erst eingesetzt hat."

Quelle: ntv.de

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