Sport

Nach psychologischer Betreuung Afghanische Athleten doch bei Paralympics

Bei der Eröffnungsfeier wird die Fahne Afghanistans von einem Volunteer ins Stadion getragen.

Bei der Eröffnungsfeier wird die Fahne Afghanistans von einem Volunteer ins Stadion getragen.

(Foto: picture alliance/dpa)

Erstmals seit 17 Jahren nimmt überraschend wieder eine Athletin aus Afghanistan an den Paralympics teil. Taekwondo-Kämpferin Zakia Khudadadi wurde gemeinsam mit ihrem Landsmann Hossain Rasouli in Tokio herzlich begrüßt, wie das Internationale Paralympische Komitee (IPC) mitteilte. Auch IPC-Präsident Andrew Parsons war bei der Zeremonie im olympischen Dorf dabei.

Khudadadi tritt am Donnerstag in der Taekwondo-Klasse von 44 bis 49 Kilogramm an, ihr Landsmann Rasouli am Freitag in den Vorläufen über 400 Meter. Die beiden afghanischen Para-Athleten waren zuvor nach IPC-Angaben aus ihrer Heimat nach Paris gebracht worden. Dort wurden sie psychologisch betreut.

"Unsere Priorität Nummer eins war immer und wird immer die Gesundheit und das Wohlbefinden der beiden Athleten sein", versicherte Parsons. Die afghanischen Sportler hätten immer wieder ihren "absoluten Wunsch" bekräftigt, in Tokio bei den Paralympics anzutreten. Er sagte: "In den vergangenen zwölf Tagen haben Zakia und Houssain immer wieder ihren absoluten Wunsch geäußert, zu kommen und an den Paralympics teilzunehmen."

Am Tag vor Beginn der Spiele hatte das IPC bekannt gegeben, dass wegen der Machtübernahme der Taliban keine afghanischen Athleten in Japan am Start sein werden. Die Flagge Afghanistans wurde bei der Eröffnungsfeier am vergangenen Dienstag "als Zeichen der Solidarität" von einem Volunteer ins Stadion getragen.

Über der Arena stieg bei der Eröffnungsfeier ein Feuerwerk auf, bevor die Para-Athletinnen und Para-Athleten aus 159 Nationen zu einheizender Musik "landeten". Als erstes zog das Flüchtlingsteam unter Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln in das fast leere Olympiastadion ein. Und dann als "Zeichen der Solidarität" mit den afghanischen Para-Athleten, die, so hieß es zu diesem Zeitpunkt, wegen der Machtübernahme der Taliban nicht nach Tokio kommen können, wurde als fünfte die Flagge Afghanistans von einem Freiwilligen ins Stadion getragen.

Quelle: ntv.de, sue/dpa

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