Eurocup-Rückspiel gegen Hapoel Alba Berlin will ins Finale
31.03.2010, 10:39 UhrMit breiter Brust auf dem Parkett und einer gelben Wand auf der Tribüne will Basketball-Pokalsieger Alba Berlin als erstes deutsches Team in das Final-Four-Turnier des Eurocups einziehen. Der Gegner ist aus Israel, der Rückstand aus dem Hinspiel nicht unaufholbar.

Die gelbe Wand auf den Rängen soll Alba Berlin auch zum Heimsieg gegen Hapoel Jerusalem treiben.
(Foto: dpa)
Mit oder ohne den Kapitän: Alba Berlin hofft auf eine Basketball-Gala und den erstmaligen Einzug einer deutschen Mannschaft in die Endrunde um den Eurocup. Der achtmalige Meister will notfalls auch ohne Topschütze Julius Jenkins ab 19.45 Uhr Hapoel Jerusalem aus dem zweitwichtigsten europäischen Wettbewerb werfen. Die Qualifikation für das Final Four am 17. und 18. April im spanischen Vitoria wäre der wichtigste internationale Erfolg seit dem sensationellen Gewinn des Korac-Cups vor 15 Jahren.
"Es ist die größte Herausforderung, denn es geht um einen Preis", meinte Alba-Trainer Luka Pavicevic mit Blick auf die bisherige Saison und die mögliche Reise ins Baskenland. Nach dem 61:67 aus dem Hinspiel ist dafür in der voraussichtlich ausverkauften Arena am Ostbahnhof ein Sieg mit mindestens sieben Punkten Differenz nötig. "Das sind in jedem Viertel zwei Punkte. Das ist machbar. Wir müssen nicht überhektisch in das Spiel gehen", sagte Nationalspieler Steffen Hamann.
Staiger als Jenkins-Ersatz?

Angeschlagen: Julius Jenkins erlitt im Hinspiel eine Gehirnerschütterung, die ihm noch immer zu schaffen macht.
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Der Aufbauspieler hofft auf den Einsatz von Jenkins, der sich im Hinspiel eine Gehirnerschütterung zugezogen hatte. Der Amerikaner klagte seitdem immer wieder über Schwindelgefühle und Übelkeit, an Training war nicht zu denken. Pavicevic plant daher vorsichtshalber ohne Jenkins und verlangt noch mehr Einsatz von allen anderen Akteuren. Ein Ausfall könnte eine Chance für Nationalspieler Lucca Staiger bedeuten, denn der Neuzugang ist ein Dreier-Spezialist.
An den Rückstand, der vor einer Woche in Jerusalem zeitweise schon 20 Punkte betragen hatte, wollen die Berliner nicht gleich denken. "Darum machen wir uns keine Sorgen. Wir gehen erst einmal raus, um zu gewinnen", sagte Alba-Allrounder Immanuel McElroy. Der als starker Verteidiger gefürchtete Amerikaner und seine Kollegen müssen Hapoels Brandon Hunter bremsen, der Alba mit seinen 23 Punkten im Hinspiel sehr wehgetan hatte. Die mit Ex-"Albatros" Dijon Thompson nach Berlin kommenden Jerusalemer haben insgesamt je sechs US-Boys und sechs Israelis im Kader.
"Wir müssen zunächst unser Spiel etablieren"
"Im Hinspiel haben wir zunächst zu ängstlich agiert. In eigener Halle müssen wir anders auftreten und selber den Ton angeben", sagte Alba-Forward Derrick Byars. Für den entsprechenden Rahmen soll das Berliner Publikum sorgen. Die Fans in der voraussichtlich ausverkauften Arena sollen sich in Gelb kleiden.
Pavicevic warnt jedoch vor Überheblichkeit, Hapoel könne auswärts jedes Team schlagen. "Wir müssen zunächst unser Spiel etablieren. In bestimmten Momenten am Ende haben wir dann vielleicht den Luxus, auf das Ergebnis zu schauen", erklärte der Serbe. Trotz der Bedeutung der Partie machte er klar, worauf es für Alba wirklich ankommt. "Die Playoffs und die Meisterschaft sind das Wichtigste", unterstrich Pavicevic. Als Meister wäre der deutsche Vorzeigeclub direkt für die in dieser Saison verpasste Euroleague qualifiziert. Auch der Eurocup-Sieger darf in der Königsklasse starten. "Das ist kein sicherer Weg", warnte Pavicevic, denn in der Endrunde könnten gleich drei Clubs aus der bärenstarken spanischen Liga warten.
Quelle: ntv.de, dpa/sid