Leichtathletik-WM Alle Dopingtest negativ, aber...
27.08.2007, 12:59 UhrDer Leichtathletik-Weltverband IAAF hat eingeräumt, dass negative Dopingproben bei der WM im japanischen Osaka nicht bedeuten würden, dass alle Sportler sauber seien. "Wir sind nicht naiv. Wenn es keine positiven Tests gibt, heißt das nicht, dass keine Doper unterwegs sind", sagte IAAF-Anti-Doping-Direktor Gabriel Dolle bei einer Pressekonferenz. Insgesamt habe man vor und an den ersten beiden Tagen der Titelkämpfe an 500 Athleten schon 558 Dopingtests vorgenommen. Alle ausgewerteten Kontrollen seien negativ.
Der Verband plant im größten Testprogramm der WM-Geschichte über 1000 Blut- und Urinkontrollen (885 vor zwei Jahren in Helsinki), wobei alle Medaillengewinner, zwei bis drei weitere Finalisten sowie ausgeloste Sportler untersucht würden. Zudem wird Blutscreening betrieben und Proben zur Nachkontrolle eingefroren. Die IAAF setzt sich darüber hinaus für eine Vier-Jahres-Sperre bei Erstvergehen in dem im November zu verabschiedenden neuen Welt-Anti-Doping-Code ein.
Werner Franke, Heidelberger Anti-Doping-Jäger, hatte gegenüber dem sid vor den Titelkämpfen erklärt, er erwarte die "schmutzigste WM seit Beginn der 90er Jahre". Das Kontrollsystem der IAAF sei immer noch ineffektiv. Man müsse vor allem sechs bis zwei Wochen vor der WM Trainingstests vornehmen.
Das versuche man, betonte Dolle. So gab es im IAAF-Auftrag 2007 schon 1263 Trainingstests. Dies seien alles Zielkontrollen gewesen. Von Tests nach dem Zufallsprinzip habe man sich längst entfernt.
Quelle: ntv.de