Sport

Wirbel beim BVB Amoroso zickt weiter

Marcio Amoroso hat bei Borussia Dortmund wieder einmal für mächtig Wirbel gesorgt und seinem Ruf als divenhafter Star alle Ehre gemacht. Amoroso war verärgert über die Bitte seines Vereins, zu medizinischen Untersuchungen aus Brasilien nach Deutschland zurückzukehren. Also goss der Torjäger erneut Öl ins Feuer. Er bezichtigte seinen Arbeitgeber indirekt der Erpressung und warf ihm vor, seine Genesung damit unnötig zu verzögern. Empört wies BVB-Manager Michael Meier die massiven Vorwürfe zurück: "Er scheint die Ebene der guten Erziehung zu verlassen."

Das ohnehin gespannte Verhältnis zwischen Amoroso und der Borussia ist damit schwieriger denn je. Amorosos Vorwurf: Die Borussia hätte einer medizinischen Behandlung des Brasilianers in den USA nur im Falle eines 20-prozentigen Gehaltsverzichts zugestimmt. Der verärgerte Meier protestierte im DSF: "Das ist falsch. Wir haben eine solche Forderung nicht gestellt." Der Manager vermutet, dass dubiose Berater im fernen Brasilien den Bundesliga-Torschützenkönig von 2001/2002 beeinflussen.

Streitpunkte

Es gibt gleich mehrere Streitpunkte: So zweifelt Amoroso die Diagnose von BVB-Mannschaftsarzt Markus Braun an: Innenbandteilanriss im Knie. Amoroso beruft sich auf ein Untersuchungsergebnis des brasilianischen Mediziners Paulo Reis. Der stellte eine Verletzung am hinteren Kreuzband fest, weshalb eine Operation in den USA unumgänglich sei. "Der Verein soll sich Sorgen um meine Gesundheit machen und nicht ums Geld", kritisierte Amoroso.

Damit nicht genug: Mit seiner Weigerung, eine Gehaltskürzung hinzunehmen, brach Amoroso in Dortmund alte Wunden auf: "Ich habe definitiv nichts unterschrieben. Der BVB hat mir Vorschläge unterbreitet, die ich nicht akzeptiere." Damit stellte er die Aussagen der Vereinsspitze vom 22. September in Frage, wonach alle Profis dem Gehaltsverzicht wegen der verpassten Champions-League-Teilnahme zugestimmt haben. Von dieser Aussage wollte Manager Meier trotz des Dementis aus Brasilien nicht abrücken: "Er ist einverstanden." Amoroso habe das mehreren Leuten gesagt.

Juristische Auseinandersetzung?

Noch haben die Dortmunder ein wenig Geduld mit ihrem Problemfall. "Es ist alles in einem Gespräch zu lösen ", glaubt Meier, "wir brauchen Amoroso, durch ihn sind wir auf die Erfolgsschiene gekommen." Sollte der exzentrische Star die Rückkehr nach Deutschland jedoch weiter verzögern, droht eine juristische Auseinandersetzung mit ungewissem Ausgang.

Unmissverständlich schlägt der Manager härtere Töne an. Bisher sei Amoroso nicht erschienen, weil er durch die Verletzung eingeschränkt gewesen sei. Jetzt hätten sie ihn ausdrücklich aufgefordert, zu kommen. "Ich hoffe, dass er seinen Pflichten aus einem Arbeitsvertrag auch Rechnung trägt."

Von Heinz Büse (Deutsche Presse-Agentur)

Quelle: ntv.de

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