Sport

122 Kilometer im kalten Wasser Amputierter durchschwimmt Titicaca-See

Als Kind wurden Curin als Folge einer Meningitis beide Arme und Beine abgenommen.

Als Kind wurden Curin als Folge einer Meningitis beide Arme und Beine abgenommen.

(Foto: dpa)

Théo Curin durchschwimmt als Arm- und Beinamputierter den Titicaca-See von Peru nach Bolivien. Dabei geht es dem Franzosen nicht um irgendeinen Rekord. Vielmehr möchte der 21-Jährige damit auf die Verschmutzung des Sees aufmerksam machen.

Ein arm- und beinamputierter Schwimmer aus Frankreich hat die 122 Kilometer von einem zum anderen Ufer des südamerikanischen Titicaca-Sees erfolgreich zurückgelegt. Der 21-jährige Théo Curin kam am Samstag (Ortszeit) auf den Uru-Inseln am peruanischen Ufer des riesigen Sees an. Er hatte sein Abenteuer am 10. November am Seeufer in dem bolivianischen Dorf Copacabana angetreten.

Curin zeigte sich nach seiner Ankunft am anderen Ufer überglücklich. "Das sind viele Emotionen", sagte er. "Es sind sehr viele Leute hier am Strand, das habe ich natürlich nicht erwartet."

Curin waren im Alter von sechs Jahren infolge einer schweren Meningitis beide Arme und beide Beine amputiert worden. Der Behindertensportler ist zweifacher Vize-Weltmeister im Schwimmen und belegte bei den Paralympischen Spielen in Rio de Janeiro 2016 beim 200-Meter-Freistil-Wettkampf den vierten Platz.

Mehr als ein Jahr trainiert

Bei seiner Durchquerung durch den eiskalten und rund 3800 Meter hoch gelegenen Titicaca-See wurde er von der 39 Jahre alten Ex-Schwimmerin Malia Metella und dem 27-jährigen Umweltaktivisten Matthieu Witvoet begleitet. Dafür hatten die drei Franzosen mehr als ein Jahr lang im Matemale-See in den Pyrenäen trainiert.

Curin und seine Begleiter schwammen abwechselnd und zogen dabei ein aus Müll gebautes Boot hinter sich her. Dieses nutzten sie, um zu schlafen und zu essen. Mit der Aufsehen erregenden Aktion wollten die drei Sportler nach eigenen Angaben auf Umweltverschmutzung aufmerksam machen.

Der Titicaca-See liegt in Grenzgebiet zwischen Bolivien und Peru und ist der größte Süßwassersee Südamerikas. Durch Giftstoffe aus umliegenden Minen und Müll ist er stark verschmutzt.

Quelle: ntv.de, jog/AFP

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