1. FC Kaiserslautern "An die Wand gefahren"
18.09.2002, 16:00 UhrZwei Wochen nach dem Wechsel der Vereinsspitze beim 1. FC Kaiserslautern hat der ehemalige Vorstandschef Jürgen Friedrich kein gutes Haar am Tabellenletzten der Fußball-Bundesliga gelassen.
Verantwortlich für die schlimme Situation beim FCK ist seiner Meinung nach die Unruhe, die die vereinsinterne Opposition gebracht habe. „Eins steht fest. Dieser Verein ist ohne Not an die Wand gefahren worden. Und dann nennen sich diese Leute noch „Unser FCK“. Leider haben sie keine Ahnung“, sagte der 58-Jährige. Vor allem die Erwartungshaltung seiner Kritiker sei unrealistisch.
Dessen ungeachtet verteidigte Friedrich die kritisierte Vereinbarung mit dem kürzlich vom FC Bayern München zurückgekehrten Schweizer Sforza, dem neben einem Kontrakt inklusive Option bis 2005 auch eine Anschluss-Beschäftigung im Management des FCK zugesichert wurde.
„Ich halte das immer noch für eine intelligente Lösung. Dadurch werden die finanziellen Lasten auf mehrere Jahre verteilt“, meinte Friedrich. Angeblich war der neue Generalbevollmächtigte Rene C. Jäggi bei Amtsübernahme über die Zusatzklausel nicht unterrichtet worden, wenngleich Inhalte an die Öffentlichkeit gelangten und seither kontrovers diskutiert werden.
Aufsichtsratsmitglied Arnold Neu sagte in einem Interview mit dem Internet-Anbieter „Sport1“ unter anderem: „Der Aufsichtsrat ist nach der Vollendung des Vertrages erst davon in Kenntnis gesetzt worden. Das ist sogar laut Protokoll zu beweisen... Es war aber der einzige Fehler von Friedrich in den sechs Jahren, in denen ich im Aufsichtsrat bin.“
Neu betonte allerdings auch, dass der ebenfalls zurückgetretene Aufsichtsrats-Vorsitzende Robert Wieschemann und Friedrich dem Verein „mehrere Millionen Euro erwirtschaftet“ hätten.
Quelle: ntv.de