Das perfekte Spektakel Anderson sorgt mit Neun-Darter für Ekstase
27.07.2018, 11:53 UhrGary Anderson gelingt etwas ganz Seltenes: Der "Flying Scotsman" wirft beim World Matchplay in einem spektakulären Duell mit Joe Cullen einen Neun-Darter. Für Aufsehen sorgt derweil auch der junge Niederländer Jeffrey De Zwaan.
Der zweimalige Weltmeister Gary Anderson hat die Darts-Fans beim World Matchplay im englischen Blackpool mit einem Neun-Darter verzückt. Der "Flying Scotsman" warf beim 19:17-Sieg im Viertelfinale gegen den Engländer Joe Cullen schon früh im Duell das perfekte Spiel (zum 2:2) und brachte damit den Winter Gardens zum Beben. Der 47-Jährige steht nun zum dritten Mal nach 2014 und 2016 im Halbfinale des Turniers. Allerdings musste er eine kritische Phase überstehen: Beim Stand von 15:14 hatte Cullen nämlich zwei Match-Darts, bei denen er laut Sport1.de aber offenbar von einer Fliege gestört wurde. Aufgrund der "Two-clear-legs"- Regel ging das Match schließlich in die Verlängerung.
- Neben der Weltmeisterschaft ist das World Matchplay das älteste und prestigeträchtigste Turnier im Dartsport.
- Nach der WM und der Premier League ist es das bestbezahlte Turnier im Darts.
- Der Rekordgewinner des World Matchplays ist mit 16 Siegen bei 23 Austragungen die mittlerweile zurückgetretene Darts-Legende Phil Taylor.
- Bei diesem im K.o.-System durchgeführten Turnier wird jede Partie in Legs gespielt - anders als bei der WM, die in Sets (mit Legs) ausgetragen wird.
Bei einem Neun-Darter werden die 501 Punkte mit nur neun Würfen erreicht, der niedrigsten möglichen Anzahl. Für den Schotten war es das dritte im Fernsehen übertragene "perfekte Spiel". Anderson erhielt ein Preisgeld von 45.000 Pfund. Sollte ein Spieler das Kunststück in Blackpool wiederholen, würde er nur noch 5000 Pfund bekommen. Der zuvor letzte Neun-Darter beim World Matchplay war 2014 Rekordweltmeister Phil Taylor gelungen. In der Historie des Turniers sind nun sieben "perfekte Spiele" notiert. Die schnellste Möglichkeit die Punkte auf Null zu stellen, kommt im Wettkampf nur selten vor. Doch erst am vergangenen Wochenende war dem Deutschen Gabriel Clemens in der Superleague Darts Germany das sogenannte "perfekte Spiel" gelungen - allerdings nicht vor laufenden Kameras.
Deutschlands bester Darter Max Hopp war bei seiner ersten Teilnahme am World Matchplay übrigens bereits am Sonntag an der Auftakthürde gescheitert. Der 21-Jährige unterlag dem Engländer Ian White mit 7:10. Hopp war der erste Deutsche überhaupt, der am ältesten Event der Professional Darts Corporation (PDC) teilnehmen durfte. Der einzige deutsche Sieger eines PDC-Turniers hatte sich über die Pro-Tour-Rangliste qualifiziert. Vor Hopp war auch der zweimalige Weltmeister Michael van Gerwen sensationell in der ersten Runde ausgeschieden. Der Weltranglistenerste aus den Niederlanden unterlag seinem jungen Landsmann Jeffrey De Zwaan mit 6:10.
Der 22-jährige Favoritenschreck, der auch den zweifachen Weltmeister Adrian Lewis und Dave Chisnall aus dem Turnier geworfen hatte, trifft nun am Samstagabend (ab 22 Uhr) in der Runde der letzten vier auf Anderson. Um das zweite Halbfinale duellieren sich zuvor noch Peter Wright und Simon Whitlock sowie Mensur Suljovic und Darren Webster. Im Empress Ballroom des Hotel Winter Gardens wird seit diesem Jahr um die Phil-Taylor-Trophy gespielt - in Anlehnung an die großen Erfolge des legendären Engländers. "The Power" Taylor hatte seine Karriere nach der letzten WM beendet.
Quelle: ntv.de, tno/sid