Sport

Reaktion auf Krawalle Anti-Gewalt-Gesetz in Italien

Zwei Monate nach den tödlichen Fußball-Fan-Krawallen in Sizilien hat Italien ein Anti-Gewalt-Gesetz verabschiedet. Nach der Abgeordnetenkammer stimmte auch der römische Senat dem von der Regierung eingebrachten Gesetzentwurf bei nur einer Gegenstimme und 20 Enthaltungen mit überwältigender Mehrheit zu.

Gesetz ist jetzt unter anderem, dass Randalierer von nun an bis zu 48 Stunden nach der Tat ohne Haftbefehl festgenommen werden können. Die Strafen für Widerstand gegen die Staatsgewalt werden in besonders schwerwiegenden Fällen auf bis zu 16 Jahre Haft erhöht.

Dauerhafte Maßnahmen

Anfang Februar war der Polizist Filippo Raciti bei schweren Fan-Krawallen am Rande des sizilianischen Derbys zwischen Catania Calcio und dem FC Palermo ums Leben gekommen. Wenige Tage zuvor war Klubmanager Ermanno Licursi bei einer Prügelei nach einem Amateurspiel in Süditalien tödlich verletzt worden.

Zu dem nun verabschiedeten Gesetz sagte Sportministerin Giovanna Melandri: "Dies waren wir den Familien Raciti und Licursi schuldig." Die in den vergangenen Wochen bereits per Regierungsdekret eingeführten Anti-Gewalt-Maßnahmen werden nun dauerhaft wirksam.

Das bedeutet, in nicht regelkonformen Stadien darf weiterhin nur vor leeren Rängen gespielt werden. Auffällig gewordene Randalierer erhalten Stadienverbote und müssen sich während der Spiele auf Polizeiwachen melden. Dies gilt neuerdings auch für Minderjährige.

Auflagen für Vereine

Zudem sind Spruchbänder mit gewaltverherrlichenden oder beleidigenden Inhalten in den Stadien von nun an verboten. Müssen Spiele wegen Feuerwerkskörpern oder Rauchbomben unterbrochen oder abgebrochen werden, erwartet die Täter bis zu vier Jahre Haft.

Den Vereinen verbietet das Gesetz jegliche Beziehungen zu radikalen Fan-Klubs. Außerdem müssen sie sich an den Kosten für die Einrichtung von Sicherheitsmaßnahmen in den Stadien beteiligen und Ordner stellen, die die Fans zu ihren Plätze begleiten. Junge Fans unter 14 Jahren in Begleitung von Erwachsenen erhalten in Zukunft für alle Spiele Freikarten.

Quelle: ntv.de

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