Sport

Selbst Vettel betroffen Aschewolke hält Sport in Atem

Die Folgen des Gletscher-Ausbruchs bekommt auch der Sport zu spüren: Fußballclubs müssen umbuchen, die Turn-EM startet später und Sebastian Vettel bangt um Ersatzteile.

Die Ersatzteile für Red Bull konnten mit einer letzten Maschine aus Paris nach China gebracht werden.

Die Ersatzteile für Red Bull konnten mit einer letzten Maschine aus Paris nach China gebracht werden.

(Foto: dpa)

Der Ausbruch des isländischen Gletscher-Vulkans hat auch Folgen für den Sport. Weil in weiten Teilen Deutschlands und Europas wegen der Aschewolke der Luftraum gesperrt wurde, lösen sich die Reisepläne vieler Sportler, Schiedsrichter und Fans in Rauch auf. Eine Besserung der Situation ist noch nicht in Sicht. Es ist noch völlig offen, wann der Luftraum wieder freigegeben wird.

Der Europäische Turn-Verband UEG hat den Beginn der EM in Birmingham bereits um einen Tag nach hinten verschoben. Die Herren um Mehrkampf- Europameister Fabian Hambüchen gehen erstmals am 23. April an die Geräte. Die deutsche Riege wird sich am Sonntag per Bus auf die Reise begeben. "Wir werden bei den Europameisterschaften in Birmingham auf jeden Fall starten. Und wenn wir nach England rüberschwimmen müssen", sagte Turn-Cheftrainer Andreas Hirsch.

Freikarte für Bundesliga-Partie

Bahn und Bus statt Flugzeug hieß es auch für einige Fußball-Bundesligisten. So wechselten die Spieler von Hertha BSC für die Fahrt zum Auswärtsspiel bei Eintracht Frankfurt am Sonntag ebenso das Verkehrsmittel wie der FSV Mainz 05. Wegen der Sperrung des Frankfurter Flughafens konnten die Mainzer nicht wie geplant zum Spiel am Samstag beim Hamburger SV reisen und tauschten ihre Flug- in Bahn-Tickets ein.

 

Ein Herz für "Vulkan-Opfer" zeigte der 1. FC Köln. Die am Kölner Flughafen festsitzenden Reisenden wurden mit einem Ticket für das Spiel des Bundesligisten gegen den VfL Bochum am Freitag (20.30 Uhr) getröstet. Gegen die Vorlage eines für Freitag gültigen Flugscheins für den Köln/Bonn Airport wurde den Fluggäste eine Freikarte für die Partie im RheinEnergieStadion versprochen.

Letzter Flieger nach China

Im fernen Shanghai warteten Sebastian Vettel und sein Red-Bull-Team auf Ersatzteile. Aus Milton Keynes sollten Komponenten zum Formel-1-Rennen nach China gebracht werden. Da der englische Luftraum geschlossen war, wurde der Mitarbeiter mit den Teilen per Zug nach Paris geschickt. Dort erreichte er einen der letzten Flieger, der vor der Sperrung des Luftraums noch gen China abhob. Teamchef Christian Horner versicherte, dass die Teile allerdings "keinen Einfluss auf unsere Vorstellung an diesem Wochenende haben".

 

Tischtennis-Nationalspieler Dimitrij Ovtcharov, Herren-Bundestrainer Richard Prause und Physiotherapeutin Birgit Schmidt sitzen indes in China fest. Ihr Heimflug nach Frankfurt wurde gestrichen. Als Alternative bekamen die Deutschen von der chinesischen Fluglinie das Angebot, am 5. Mai zurückfliegen zu können. "Wir werden das hier mit Ruhe und Würde ertragen - allerdings nicht bis Anfang Mai", sagte Prause.

Alba-Anhänger sitzen fest

Einige Handball-Bundesligisten bangen um ihre Profis, die von Island vorerst nicht wegkommen. Betroffen sind die französischen Brüder Bertrand und Guillaume Gille vom HSV Hamburg, die zum Länderspiel auf Island sind. Im Team der Olympiasieger stehen auch die Kieler Daniel Narcisse und Thierry Omeyer. Außerdem hat der THW seinen Isländer Aron Palmarsson abgestellt. "Andere Nationalspieler können notfalls mit dem Auto zurückkommen. Island ist da schon eine ganz besondere Situation", sagte THW Kiels Manager Uli Derad.

 

Betroffen sind auch die Halbfinalspiele im Handball-Europacup der Frauen. Die Europäische Föderation (EHF) musste Schiedsrichter und Delegierte neu ansetzen, da die Unparteiischen nicht zu ihren Einsatzorten fliegen konnten. Am Nachmittag fiel das Halbfinal-Rückspiel des Buxtehuder SV im Challenge Cup der Aschewolke zum Opfer. Gegner HC Metalurg Skopje aus Mazedonien konnte nicht pünktlich zum ursprünglichen Spieltermin an diesem Samstag anreisen.

 

Alba Berlin muss bei der Eurocup-Endrunde im spanischen Vitoria voraussichtlich ohne Fans auskommen. Hunderte Anhänger des deutschen Basketball-Meisters saßen auf dem Flughafen Tegel fest. Nach Angaben von Alba wollten rund 400 Anhänger ihren Verein zum Saison-Höhepunkt begleiten. Alba trifft im Halbfinale am Samstag (20.45 Uhr) auf Bizkaia Bilbao. Das Team war schon am Donnerstag geflogen.

Quelle: ntv.de, Claas Henning, dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen