"Sport for human rights" Athleten planen Olympia-Protest
28.03.2008, 16:15 UhrHunderte deutsche Profisportler wollen auf der Website www.netzathleten.de für Menschenrechte und Pressefreiheit in China protestieren. Die Bewegung "Sport for human rights" will während der Olympischen Spiele ihren Protest offen und sichtbar nach außen tragen. An der Spitze der Initiative stehen prominente Olympiamedaillengewinner wie Stefan Kretzschmar (Handball), Dagmar Hase (Schwimmen), Katrin Boron (Rudern) und Stefan Pfannmöller (Kanu).
"Ich wünsche es niemandem, seinen Traum nicht verwirklichen zu können und nicht an den Olympischen Spielen teilnehmen zu dürfen. Was in Tibet passiert, ist menschenverachtend. Deswegen sollten wir nach China zu den Spielen fahren und dort für die Menschenrechte eintreten, ohne unseren Traum aufgeben zu müssen", sagt Stefan Kretzschmar.
Der Olympia-Dritte im Kanu, Stefan Pfannmöller, ergänzt: "Wir können als Sportler einfach nicht mehr wegschauen, wenn im Vorfeld der Spiele systematisch Menschenrechte gebrochen werden und die Pressefreiheit mit Füßen getreten wird." Die Sportler wollen während Olympia ein blau-grünes Bändchen mit dem Slogan "Sport for human rights" tragen, um der Welt ihren Protest zu zeigen.
Hushovd für Teil-Boykott
Der norwegische Radprofi Thor Hushovd, 2005 bei der Tour de France Gewinner des Grünen Trikots, hat sich derweil für einen Boykott der Eröffnungsfeier der Sommerspiele ausgesprochen. Der beim Rennstall Crdit Agricole beschäftigte Sprinter sagte dem Internetanbieter "Cyclingnews": "Wir Athleten haben zwar keine besondere Verantwortung dagegen zu protestieren, was in China passiert, aber wir können einen gewissen Einfluss ausüben."
Für den Radprofi wäre das Fernbleiben von der Eröffnungsfeier eine mögliche Protestform: "Ich wäre dabei."
Quelle: ntv.de