2. Fußball-Bundesliga Aufsteiger aus Westfalen
05.05.2002, 17:03 UhrArminia Bielefeld hat zum sechsten Mal den Aufstieg in die erste Fußball-Bundesliga geschafft. Auch der zweite vakante Aufstiegsplatz ging an eine ehemalige Erstligamannschaft. Der VfL Bochum folgt Hannover 96 und den Nachbarn aus Ostwestfalen in die Erstklassigkeit.
Der FSV Mainz 05 war der Leidtragende beim Saisonfinale. Die Rheinhessen fielen nach einer 1:3 (0:0)-Pleite bei Union Berlin von Aufstiegsplatz zwei zurück auf Rang vier und mussten die siegreichen Konkurrenten vorbeiziehen lassen.
Die Arminia triumphierte mit 3:1 (2:1) gegen den LR Ahlen und sicherte sich mit 65 Punkten den zweiten Platz hinter den Niedersachsen.
Vor 26.601 begeisterten Fans auf der Bielefelder Alm war der Pole Artur Wichniarek mit zwei Treffern (39./51.) der Matchwinner - damit holte er sich mit 20 Treffern auch die Torjägerkanone der zweiten Liga.
Doch das war Nebensache: Nach dem Schlusspfiff wurde das Spielfeld gestürmt, am Abend stieg mit Zehntausenden Fans vor dem Rathaus die große Aufstiegsparty.
Bis dahin musste das mit einer Aufstiegsprämie von angeblich 500.000 Euro belohnte Team von Benno Möhlmann aber eine Halbzeit zittern. Nach dem schnellen 1:0 des Brasilianers Marcio Borges auf Flanke von Dirk van der Ven (12.) bestimmte Ahlen das Match und erspielte sich zahlreiche gute Chancen. Auch das per Konter erzielte 2:0 von Torjäger Wichniarek auf Zuspiel von Christoph Dabrwoski beruhigte das Spiel nicht. Ahlen schaffte durch den 19. Saisontreffer von Marcus Feinbier (45.) den zwischenzeitlichen Anschluss. Erst nach dem 3:1 von Wichniarek schaukelten die Gastgeber den Erfolg sicher nach Hause.
Der VfL Bochum hat unterdessen den vierten direkten Wiederaufstieg nach 1994, 1996 und 2000 mit einem 3:1 perfekt gemacht.
Thomas Christiansen (28./Foulelfmeter) und Paul Freier (43./86.) erzielten die VfL-Tore in einer hektischen Zweitliga-Partie, die zeitweise vor dem Abbruch stand.
Oliver Caillas sorgte vor 16.631 Zuschauern in Aachen mit seinen zwischenzeitlichen Anschlusstreffer (48.) für große Spannung in der Schlussphase. Bochums Sebastian Schindzielorz sah schon nach 23 Minuten die gelb-rote Karte wegen wiederholten Foulspiels. Eine Minute vor der Pause herrschte waren die Kräfteverhältnisse wieder egalisiert, als Edwin Bediako für ein grobes Foul an Dariusz Wosz die rote Karte sah. Nach tumultartigen Szenen schickte Schiedsrichter Michael Weiner sowohl Aachens reklamierenden Trainer Jörg Berger als auch VfL-Coach Peter Neururer auf die Tribüne.
Den Mainzern versagten im Fernduell mit den Westfalen in Berlin die Nerven. Kostadin Widolow (81.) und Harun Isa (89.) sorgten mit ihren Toren für Union Berlin in der Schlussphase für lange Gesichter bei den 3.000 mitgereisten Mainzer Fans unter den 14.001 Zuschauern im Stadion "An der Alten Försterei".
Cristian Fiel sorgte mit einem verwandelten Foulelfmeter für die Berliner Führung (57.), nach dem Ausgleich durch Blaise N'Kufo (70.) durfte sich Mainz allerdings nur elf Minuten als Aufsteiger fühlen.
Im Abstiegskampf unterlag zwar die SpVgg Unterhaching gegen den Karlsruher SC und muss damit Babelsberg, Saarbrücken und Schweinfurt sportlich in die Drittklassigkeit folgen. Allerdings hat bisher der SSV Reutlingen noch keine Lizenz für den Profi-Fußball, so dass dem Bundesliga-Absteiger noch Hoffnung auf den Klassenerhalt bleibt.
Quelle: ntv.de