Sport

Köln unter Zugzwang Aufstiegsrennen spitzt sich zu

Der FSV Mainz 05 und der SC Freiburg haben das ohnehin schon spannende Aufstiegsrennen in der 2. Fußball-Bundesliga weiter zugespitzt und dem "großen" 1. FC Köln ein unangenehmes Alles-oder-Nichts-Spiel beschert. Nach dem späten 2:1 (1:1)-Sieg der Mainzer im Derby gegen den 1. FC Kaiserslautern und dem souveränen 3:0 (2:0)-Erfolg der Freiburger bei 1860 München, stehen die Kölner im Gipfeltreffen gegen 1899 Hoffenheim am Sonntag gehörig unter Zugzwang. "Wir sind in einer Extremsituation, da muss jeder an seine Grenzen und darüber hinaus gehen", fordert FC-Trainer Christoph Daum.

Die Stimmungslage des einstigen Meistertrainers dürfte sich am Freitag um 19.48 Uhr schlagartig verschlechtert haben, als Elkin Soto die Mainzer mit einem Freistoßtor in letzter Sekunde auf den zweiten Platz (55 Punkte) hinter Spitzenreiter Borussia Mönchengladbach (57) katapultiert hatte. "So ein Sieg sorgt anderswo für Nervosität", meinte 05-Manager Christian Heidel mit Blick in Richtung Köln.

Wohl wahr, zumal der FC (51) auch noch auf Platz fünf abrutschte, da sich Freiburg (52) hinter Hoffenheim (53) auf Platz vier vorschob. So bringt Hoffenheim-Coach Ralf Rangnick die Lage vor dem Duell in der mit 50.000 Zuschauern ausverkauften Kölner WM-Arena auf den Punkt: "Der FC hat den Druck, gewinnen zu müssen. Uns reicht ein Unentschieden. Aber wenn wir gewinnen, sind wir in einer Ausgangsposition, die wir uns nicht mehr nehmen lassen."

Mainz will "Adrenalin mitnehmen"

Eine ähnlich gute Ausgangsposition haben nun die Mainzer. Nach dem dritten Sieg in Serie müsse man nun "das Adrenalin in die letzten drei Spiele mitnehmen", so 05-Trainer Jürgen Klopp, der nur im Falles des Aufstiegs bei den Rheinhessen bleibt. Dabei kommt es am vorletzten Spieltag noch zum Aufeinandertreffen mit Köln. Dazwischen sind die beiden Heimspiele gegen Alemannia Aachen und den FC St. Pauli. "In dieser Saisonphase ist es die Kunst, einen Lauf zu haben. Den haben wir", sagte Heidel weiter.

Das trifft zweifelsohne auch auf Freiburg zu. Innerhalb von nur fünf Tagen hat sich der Sportclub mit zwei Siegen im Aufstiegsrennen zurückgemeldet. Beim 3:0 in München knüpften die Breisgauer dabei an die starken Hinrunden-Leistungen an. "Mit diesem Sieg dürfen wir weiter träumen", sagte Robin Dutt und Kapitän Heiko Butscher ergänzte: "Aus den letzten fünf Spielen brauchen wir fünf Siege. Zwei haben wir schon, den nächsten gibt es am Mittwoch." Dann heißt der Gegner Kickers Offenbach, danach folgen die Spiele in Gladbach und gegen den SV Wehen Wiesbaden.

Spannung auch im Tabellenkeller

Dramatik an der Spitze, Spannung auch im Tabellenkeller: Durch die späte Niederlage in Mainz verpasste Kaiserslautern (32) den vorübergehenden Sprung ans rettende Ufer. "Es ist sehr bitter, ohne Punkte nach Hause fahren zu müssen. Aber so ist es eben: Mainz steht oben und macht den Ball in der letzten Minute rein. Wir stehen unten und bei uns geht der Ball an die Latte", sagte FCK-Coach Milan Sasic.

Auf dem begehrten 14. Platz liegt weiterhin Südwest-Rivale TuS Koblenz (32), dem jüngst neun Punkte abgezogen worden waren und der am Sonntag gegen Wehen davonziehen will. Der Klub und die Stadt haben unterdessen die Kampagne gestartet "Ganz Koblenz kämpft".

Über dem Strich liegt auch noch der VfL Osnabrück (35) nach dem 1:1 (0:0) bei Carl Zeiss Jena, und dort "werden wir auch nach 34 Spieltagen stehen", prophezeit Thomas Cichon. Für Jena wird dagegen das Unterfangen bei fünf Punkten Rückstand zu den Nichtabstiegsplätzen immer schwieriger, genauso wie für den punktgleichen Ost-Rivale Erzgebirge Aue, der beim nun geretteten FC St. Pauli 2:4 (2:2) verlor. Auch für Schlusslicht SC Paderborn (ebenfalls 27 Punkte) war das 1:1 (0:0) bei der SpVgg Greuther Fürth wohl zu wenig.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen