Her mit der Aggressivität Auftakt-Debakel hat Folgen für Ski-Damen
26.11.2020, 13:54 Uhr
Enttäuscht von sich selbst: Lena Dürr.
(Foto: imago images/Newspix24)
Deutschlands Ski-Damen haben den Saisonstart amtlich verbockt, nach dem Riesenslalom von Sölden und zwei Slaloms in Levi fahren Lena Dürr und ihre Kolleginnen auch beim Parallel-Event in Lech deutlich hinterher. Das zieht unmittelbare Konsequenzen für das DSV-Team nach sich.
Die deutschen Skirennfahrerinnen haben einen weiteren Dämpfer im alpinen Weltcup kassiert und müssen sich künftig auf eine härtere Gangart im Training einstellen. Beim Parallel-Event in Lech verpassten alle sieben Starterinnen des Deutschen Skiverbandes die K.-o.-Phase. Ein 22. Platz durch die erfahrene Lena Dürr reichte in der Qualifikation nicht für die Entscheidungsläufe der besten 16 am Abend.
Bereits zum Saisonstart im Riesenslalom von Sölden und zuletzt am Wochenende bei zwei Slaloms in Levi waren die DSV-Damen der Konkurrenz deutlich hinterhergefahren. "Hier musste man am Limit fahren, und das sind wir nicht", haderte der deutsche Alpinchef Wolfgang Maier. Die fehlende Aggressivität und Risikobereitschaft sind nicht neu - deshalb werde nun das Training umgestellt. "Es werden nur noch intensive Zeitläufe gefahren. Bei jeder Trainingsfahrt musst du versuchen, der Champion zu sein."
"Weniger Technik-, mehr Wettkampftraining"
Das Talent ist da, der Biss fehlt. Andere Nationen wie etwa Österreich trainieren allein schon durch den internen Konkurrenzkampf härter. "Weniger Techniktraining, mehr Wettkampftraining", kündigte Maier an. In den Technik-Events sollen nach dem Rücktritt von Olympiasiegerin Viktoria Rebensburg so wieder Top-Ten-Fahrerinnen geformt werden. Hinter Dürr hatten in der Qualifikation in Lech auch Andrea Filser (28.) und Jessica Hilzinger (46.) das Finale klar verpasst. Martina Ostler, Lisa Marie Loipetssperger, Fabiana Dorigo und Leonie Flötgen schieden aus.
Als ganz kleine Ehrenrettung konnte angeführt werden, dass es in dem Parallel-Riesenslalom im österreichischen Vorarlberg auch Mitfavoritinnen traf wie die Schweizerin Wendy Holdener und Alice Robinson aus Neuseeland. "Das war ein relativ enges Rennen, und es sind nicht bloß unsere auf der Strecke geblieben", sagte Maier. Am Freitag versuchen es die deutschen Männer besser zu machen. Stefan Luitz und Alexander Schmid hatten ihre Klasse in Parallel-Riesenslaloms bereits in der vorigen Saison gezeigt: Luitz war in Alta Badia Zweiter geworden, Schmid in Chamonix Dritter.
Quelle: ntv.de, tno/dpa