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1. Liga: Wölfe bezwingen Gladbach BVB gewinnt Ruhrpott-Derby

Borussia Dortmund hat sich mit einem 2:0 Sieg gegen den Reviernachbarn Bochum aus den Niederungen der Tabelle befreit. Der deutsche Meister VfL Wolfsburg schaffte einen 2:1-Heimsieg gegen Borussia Mönchengladbach.

Nuri Sahin (links) vom BVB und Bochums Anthar Yahia im Kopfballduell.

Nuri Sahin (links) vom BVB und Bochums Anthar Yahia im Kopfballduell.

(Foto: dpa)

Die sportliche Krise nach einem eklatanten Fehlstart ist bei Borussia Dortmund Vergangenheit. Mit einem 2:0 (1: 0) im Revierderby gegen den westfälischen Nachbarn VfL Bochum feierte der BVB seinen dritten Saisonsieg, den zweiten Dreier in Folge und den Sprung auf den zehnten Tabellenplatz. Dagegen fristet der VfL unter Interimscoach Frank Heinemann weiterhin sein Dasein in der Abstiegszone auf Rang 16.

Lucas Barrios, der das 1:0 am vergangenen Spieltag in Mönchengladbach besiegelt hatte, brachte die Gastgeber mit seinem zweiten Saisontreffer (20.) in Führung, bevor Neven Subotic (51.) vor 72.500 Zuschauern das vorentscheidende 2:0 erzielte.

Treffer befreit den BVB

Die Dortmunder begannen das 59. Bundesliga-Duell der beiden Klubs so offensiv und aggressiv, wie es die von Trainer Jürgen Klopp nominierte Anfangsformation versprochen hatte. Nach nur 50 Sekunden verpassten Barrios und Nelson Valdez nach einer Flanke von Jakub Blaszczykowski die Führung nur knapp. Der VfL sah sich zwar in der Folge überwiegend in der Defensive, bemühte sich jedoch, die Begegnung offen zu gestalten.

Subotic (links) macht mit seinem Kopfball alles klar.

Subotic (links) macht mit seinem Kopfball alles klar.

(Foto: dpa)

Die sich bietenden Räume nutzte der BVB jedoch anfangs zu selten und nicht konsequent genug. Doch die Borussia wurde schließlich belohnt, als Barrios eine Flanke Blaszczykowskis aus sieben Metern zum 1:0 nutzte.

Mit dem Treffer wuchsen das Selbstvertrauen und die Überlegenheit des BVB, der weiterhin Druck machte. Bochum überstand einige brenzlige Strafraumszenen mit viel Glück und dank eines umsichtigen Torhüters Andreas Luthe, der in der 32. Minute mit einer Glanzparade gegen den freistehenden Barrios das 0:2 verhinderte.

Klimowicz vergibt Hochkaräter

Der VfL kam nur zu wenigen Entlastungsangriffen. Der Ex-Dortmunder Diego Klimowicz, der in der ersten Halbzeit aus guter Position unbedrängt über das Tor schoss und in der 81. Minute einen Pfostenschuss verzeichnete, hatte die besten Bochumer Chancen.

Nach dem Wechsel setzten die Borussen nach und drängten auf den zweiten Treffer. Dieser gelang Subotic, der nach einem Freistoß von Dede unhaltbar aus kurzer Distanz einköpfte. Nicht nur in dieser Szene zeigte Bochum Abwehrschwächen und bestätigte den leichten Aufwärtstrend nach vier Punkten aus den letzten beiden Spielen unter Interimscoach Heinemann nicht.

Immerhin drängte der VfL in der Schlussphase auf den Anschlusstreffer. Dortmund versäumte es, mit Kontern das Ergebnis noch eindeutiger zu gestalten.

Neben dem Torschützen Subotic vermochte beim BVB besonders der fleißige Mohamed Zidan zu gefallen. Die einzige Bestnote bei den Bochumern verdiente sich Torhüter Luthe.

Wolfsburg blickt nach oben

Der deutsche Meister VfL Wolfsburg hat sich in der Spitzengruppe der Fußball-Bundesliga zurückgemeldet. Nach einem verdienten 2:1 (1:0) gegen Borussia Mönchengladbach kletterten die "Wölfe" mit 16 Punkten auf den fünften Tabellenplatz und verdrängten damit Bayern München aus den internationalen Rängen. Der Rückstand auf die Spitze beträgt nach dem dritten Heimsieg noch fünf Punkte. Alexander Madlung (45.+1) erzielte quasi mit dem Halbzeitpfiff die Wolfsburger Führung, Christian Gentner sorgte in der Nachspielzeit (90.+2) für die Entscheidung. Das Anschlusstor durch Michael Bradley (90.+3) kam für die Gäste zu spät.

Madlung (2. von rechts) übersteigt die Hintermannschaft und köpft mit dem Halbzeitpfiff die Führung.

Madlung (2. von rechts) übersteigt die Hintermannschaft und köpft mit dem Halbzeitpfiff die Führung.

(Foto: dpa)

Für die Mönchengladbacher wird die Situation immer bedrohlicher. Nach der fünften Bundesliga-Niederlage in Folge bleibt das Team von Trainer Michael Frontzeck Vorletzter. Bezeichnend für die Situation beim fünfmaligen deutschen Meister war das Abwehrverhalten vor Madlungs Tor nach einem Eckball, als Verteidiger Dante von einem Mitspieler am Eingreifen gehindert wurde. "Da laufen wir uns selbst über den Haufen, das ist extrem bitter", sagte Sportdirektor Max Eberl.

Dzeko im Pech

Vor 30.000 Zuschauern hatte Gladbach allerdings schon vor dem Rückstand großes Glück, weil VfL-Torjäger Edin Dzeko zweimal nur Aluminium traf. In der dritten Minute scheiterte der Bosnier mit einem Fernschuss an der Latte, in der 30. Minute klatschte sein Kopfball an den Pfosten. Nach einem Fehler von Schlussmann Logan Bailly verpasste auch Ricardo Costa (18.) mit einem Kopfball das Tor nur knapp, Obafemi Martins verstolperte zudem in der 21. Minute in aussichtsreicher Position.

Obefami Martins (rechts, gegen Dante) stand für Grafite in der Startformation, konnte allerdings nicht überzeugen.

Obefami Martins (rechts, gegen Dante) stand für Grafite in der Startformation, konnte allerdings nicht überzeugen.

(Foto: dpa)

VfL-Trainer Armin Veh hatte auf die Formschwäche von Torjäger Grafite reagiert und den Brasilianer aus der Startelf genommen. Für den Fußballer des Jahres stürmte Neuzugang Martins an der Seite Dzekos. Grafite wurde in der 58. Minute für den Nigerianer eingewechselt. Bei der Borussia kehrte Mannschaftskapitän Filip Daems zurück.

Die Gäste versteckten sich zunächst keineswegs, sondern suchten mit Kontern selbst den Weg vor das Tor. Roberto Colautti trat in der fünften Minute in aussichtsreicher Position nach einer Flanke von Michael Bradley über den Ball. Ihre weiteren Konterchancen spielten die Gladbacher nicht konsequent zu Ende und agierten dabei teilweise zu kompliziert.

Bobadilla vergibt Riesenchance

Die Niedersachsen bekamen das Spiel immer besser in den Griff. Sie versäumten es in der zweiten Hälfte allerdings, frühzeitig das zweite Tor zu machen und damit für klare Verhältnisse zu sorgen. So scheiterte Grafite in der 73. Minute freistehend an Bailly.

Auf der Gegenseite verfehlte Raul Bobadilla mit der Hacke von der Strafraumgrenze aus das leere Tor. In der 88. Minute scheiterte der Argentinier freistehend an VfL-Torhüter Diego Benaglio. Gentner dagegen schlug für den VfL eiskalt zu.

Dzeko und Kapitän Josue waren die besten Spieler beim VfL Wolfsburg, der am Mittwoch (20.45 Uhr) sein zweites Heimspiel in der Champions League gegen Besiktas Istanbul bestreitet. Thorben Marx und Michael Bradley gefielen bei den bemühten, aber zumeist harmlosen Gästen am besten.

Quelle: ntv.de, sid

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