Sport

Juristische Schritte eingeleitet BVB kämpft um seinen Ruf

Borussia Dortmund geht erstmals juristisch gegen angebliche Rufschädigungen im Zusammenhang mit der finanziellen Situation des Vereins vor. Der Fußball-Bundesligist hat nach eigenen Angaben am Donnerstag rechtliche Schritte gegen die "Süddeutsche Zeitung", das Sportmagazin "kicker" und zwei Autoren eingeleitet. Der börsennotierte BVB will sich damit gegen "wahrheitswidrige Behauptungen" zur Wehr setzen, hieß es in einer Erklärung.

Die "Süddeutsche Zeitung" berichtete in der Donnerstag-Ausgabe unter anderem über ausstehende Zahlungen von 17 Millionen Euro an das Essener Bauunternehmen Hochtief, die beim Ausbau des Westfalenstadions entstanden seien. Hochtief habe jetzt betont, so der BVB in einer Erklärung, dass es "keinerlei Probleme" mit Borussia Dortmund gebe. Ein Hochtief-Sprecher dementierte die Veröffentlichungen und bestätigte die BVB-Darstellung. Die in den beklagten Medien genannten Zahlen und Angaben seien "alle falsch".

In einer 22-zeiligen Erklärung bezeichnete es Borussia Dortmund auch als falsch, dass der Verein der Stadionvermietungsgesellschaft Molsiris "annähernd sechs Millionen Euro" beziehungsweise "mehrere Raten à 1,3 Millionen Euro" schulde. Molsiris habe dem BVB schriftlich bestätigt, bis einschließlich Februar 2004 den Verpflichtungen auf Zahlung der laufenden Mieten nachgekommen zu sein.

Die Borussia Dortmund GmbH & Co KGaA hält es zudem für unbegründet, dass die Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre angeblich die Absicht habe, eine Sonderprüfung der BVB-Bilanz durchführen zu wollen. Nach dem Aktiengesetz können Anteilseigner eines Unternehmens die Arbeit des Managements mit dem Mittel der Sonderprüfung unter die Lupe nehmen und dabei gegen die Organe der eigenen Gesellschaft vorgehen. Die Hauptversammlung, die bei Borussia Dortmund das nächste Mal im November 2004 tagt, muss für eine Sonderprüfung einen Mehrheitsbeschluss fassen.

Für eine Sonderprüfung fehlten jedoch die sachlichen und rechtlichen Voraussetzungen, teilte Borussia Dortmund mit. Es habe eine ordnungsgemäße Prüfung der Bilanz gemäß Paragraf 313 Aktiengesetz stattgefunden. "Über das Ergebnis dieser Prüfung hat auch der Aufsichtsrat im Rahmen des Geschäftsberichtes für das Wirtschaftsjahr 2002/2003 am 15. Oktober 2003 berichtet", heißt es.

Die BVB-Aktie war am 31. Oktober 2000 mit einem Preis von 11 Euro im Börsenhandel platziert worden. Das Emissionsvolumen lag damals bei 13,5 Millionen Inhaberstammaktien. Am Donnerstagmittag wurde das Wertpapier an der Frankfurter Börse mit 2,97 Euro geführt.

Quelle: ntv.de

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