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Nach nur zwei Liga-Einsätzen Babbel wechselt auf die Bank

Bei der Mega-Party stand Markus Babbel noch einmal im Mittelpunkt: Auf dem Stuttgarter Schlossplatz nutzte der Profi des deutschen Meisters VfB Stuttgart seine als Verteidiger des FC Liverpool gesammelte Erfahrung und intonierte vor 50.000 VfB-Fans in bester Gotthilf-Fischer-Manier die Fußball-Hymne des englischen Rekordchampions. "You'll never walk alone", sang Babbel mit den Anhängern, von denen er sich nach dem Pokalfinale in Berlin gegen den 1. FC Nürnberg als Spieler verabschieden muss - doch ein Schwabe wird der gebürtige Münchner auch zukünftig bleiben.

"Ich freue mich riesig darüber, dass ich mit dieser Mannschaft auch zukünftig zusammen sein kann und mit den ganzen jungen Spielern arbeiten darf", sagte der 51-malige Nationalspieler zu seinem neuen Job als Assistenztrainer von Coach Armin Veh, den er zusammen mit dem bisherigen Co-Trainer Alfons Higl zumindest für die nächsten zwei Jahre - so lange läuft der Vertrag - tatkräftig unterstützen will.

Die neu geschaffene Stelle für Babbel ist auch eine Art Dankeschön von Veh und Teammanager Horst Heldt für das vorbildliche Verhalten des Routiniers in den zurückliegenden Monaten. Die Verantwortlichen des VfB haben es dem Europameister von 1996 hoch angerechnet, dass er trotz seiner frühzeitigen Ausmusterung in dieser Saison kein Theater gemacht hat.

Nur zwei Saisonspiele

"Er hat sich während der ganzen Spielzeit immer vorbildlich verhalten und die jungen Spieler in allen Belangen unterstützt", kommentierte Veh die Haltung Babbels, der nur das erste Saisonspiel (0:3 gegen Nürnberg) von Anfang an bestritt und lediglich ein weiteres Mal eingewechselt wurde.

Die Zeit auf der Bank und der Tribüne war für Babbel, der auch beim Pokalfinale wohl kaum im Kader stehen dürfte, allerdings nicht einfach. "Ich stand nur noch im zweiten Glied. Für einen wie mich, der sonst immer an der Front stand, war das natürlich alles andere als befriedigend. Umso mehr freut es mich jetzt, dass ich endlich wieder eine Aufgabe habe", erklärte der 34-Jährige, der zuletzt am 17. Juni 2000 gegen England (0:1) bei der EM in den Niederlanden und Belgien das DFB-Trikot getragen hatte.

Beim Feiern ganz vorn

Doch obwohl Babbel in seiner Funktion als Profi nur einen geringen Anteil an der fünften Meisterschaft des VfB hatte, war er beim Feiern dennoch vorne dabei. "Das war der Ausnahmezustand pur, einfach sensationell. Eine ähnliche Feier habe ich nur in Liverpool erlebt, als wir drei Titel geholt hatten. Mit so etwas kann sich selbst der große FC Bayern nicht messen", meinte der frühere Spieler des Rekordmeisters aus München.

2001 schon vor dem Karriere-Aus

Babbel ist zudem bewusst, dass es für ihn ein "großes Glück" war, solch eine Party überhaupt noch aktiv miterleben zu können. Schließlich schien die Karriere des Abwehrspielers schon im Jahr 2001 beendet zu sein, nach dem er am Pfeifferschen Drüsenfieber und danach am Guillain-Barre-Syndrom (eine Nervenkrankheit mit Lähmungserscheinungen) erkrankt war. Fast ein Jahr dauerte damals die Auszeit, doch mit eisernem Willen kämpfte er sich wieder heran und darf am Samstag verdientermaßen einen letzten Karriere-Höhepunkt erleben.

Von Alexander Sarter, sid

Quelle: ntv.de

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