Basketball-Meister vor Finaleinzug Bamberg beeindruckt gegen Bayern
30.05.2013, 18:59 Uhr
Die Bamberger blieben obenauf.
(Foto: dpa)
Mit "Heulsuse Pesic"-Plakaten werden die Basketballer von Bayern München zum dritten Halbfinalspiel empfangen. Die "Frankenhölle" in Bamberg tobt. Bis ins letzte Viertel können die Gäste das Spiel offen halten, doch der Deutsche Meister findet "Lösungen".
Matchball für den Meister: Die Brose Baskets Bamberg haben in den Play-offs der Basketball-Bundesliga ein 98:79 (52:52) über Bayern München gefeiert und nach der beeindruckenden Vorstellung den erneuten Einzug in die Finalserie dicht vor Augen. Der Double-Gewinner der vergangenen drei Jahre führt in der Best-of-five-Halbfinalserie nun mit 2:1 und kann am Sonntag mit einem Sieg in München für die Entscheidung sorgen.
"Wir müssen das nächste Spiel gewinnen. Wir stehen mit dem Rücken zur Wand. Bamberg hat gnadenlos die Dreier getroffen und sehr viel Selbstvertrauen getankt", sagte Bayerns Nationalspieler Robin Benzing.
Ungemütlicher Empfang
Die Bamberger Fans hatten Bayern-Trainer Svetislav Pesic beim Schlüsselsp iel in der mit 6800 Zuschauern ausverkauften "Frankenhölle" einen ungemütlichen Empfang bereitet. Gleich reihenweise wurden Schilder mit der Aufschrift "Heulsuse Pesic" in die Höhe gehalten, weil der Serbe nach der Heimniederlage in Spiel zwei (83:93) die Schiedsrichter harsch kritisiert hatte. München zeigte sich unbeeindruckt und spielte mit viel Tempo. Doch Bamberg hielt dagegen, die Führung wechselte hin und her.
Anfang des zweiten Viertels setzten sich die Bayern mit einem 7:0-Lauf erstmals bis auf acht Punkte ab (28:20), aber der Meister ließ sich nicht abschütteln. Das Team von Trainer Chris Fleming kam zurück, beim Stand von 52:52 ging es in die Kabine. "Es ist ein sehr attraktives Spiel. Wir investieren viel, aber Bamberg findet Lösungen", sagte Münchens Sportdirektor Marko Pesic in der Pause. Den Referees attestierte der Sohn des Trainers einen "ausgezeichneten Job" und gab sich selbstkritisch. "Die Emotionen sind manchmal ein schlechter Ratgeber", sagte der 36-Jährige. Die Kritik vom Wochenende hielt Pesic jr. aber dennoch für gerechtfertigt: "Von den inhaltlichen Aussagen rücke ich keinen Millimeter ab."
Hausherren mit Schwung
Bamberg startete mit mehr Schwung als die Gäste in die zweite Hälfte und schaffte es erstmals, sich ein kleines Polster zu verschaffen. Beim 70:62 (27.) sah es so aus, als könnten die Franken sich vorentscheidend lösen. Doch das packende Spiel blieb offen, weil die Bayern wieder herankamen. Im Schlussviertel zeigte sich ein ähnliches Bild. Bamberg setzte sich erneut ab, diesmal sogar bis auf zwölf Punkte (88:76). Und diesmal konnten die Bayern, denen Nationalspieler Steffen Hamann wegen einer Verletzung fehlte, nicht mehr antworten. Spätestens beim Korb zum 90:76 durch den früheren NBA-Profi Bostjan Nachbar war das Spiel entschieden.
Beste Werfer der Bamberger waren Kapitän Casey Jacobsen (24 Punkte) und Anton Gavel (21). Bei den Bayern kam Lawrence Roberts auf 16 und Tyrese Rice auf 15 Zähler.
Der Sieger des "vorgezogenen Finales" trifft auf die EWE Baskets Oldenburg oder Ratiopharm Ulm. Der frühere Meister Oldenburg führt wie Bamberg mit 2:1.
Quelle: ntv.de, sid