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"El Clasico" elektrisiert Spanien Bara will siegen, Real muss

"El Clasico" wird im Kampf um die spanische Fußball-Meisterschaft zum wichtigen Wegweiser: Spitzenreiter FC Barcelona drängt bei Rekordchampion Real Madrid (20.00 Uhr) auf den vorentscheidenden Schritt zum ersten Titelgewinn in der Primera Division seit drei Jahren. Die "Königlichen" um Nationalspieler Christoph Metzelder wollen dagegen mit einem Heimsieg im 206. Pflichtspiel gegen den Erzrivalen ihre Chancen auf die Titelverteidigung wahren. Bei einem Sieg würde Real in der Tabelle vier Spieltage vor Saisonende bis auf einen Punkt an die Katalanen heranrücken.

"Das ist das Spiel schlechthin. Die Atmosphäre im Bernabeu wird uns beflügeln. Wir gehen mit riesiger Zuversicht und großer Hoffnung in das Duell", sagte Real-Kapitän Raul, der beim 4:2-Auswärtssieg am vergangenen Wochenende beim FC Sevilla einen Dreierpack erzielte. Der Stürmer befindet sich wie die gesamte Mannschaft in glänzender Verfassung. Abwehrspieler Marcelo tönte sogar: "Wäre ich ein Bara-Spieler und würde den Atem von Madrid im Nacken spüren, hätte ich große Angst."

Für die Madrilenen schließt sich mit dem "Klassiker" ein Kreis: Seit der 0:2-Niederlage im "Clasico"-Hinspiel im Dezember, bei der Trainer Juande Ramos nach der Entlassung von Bernd Schuster sein Debüt feierte, tanzt das weiße Ballett wieder: 17 Siege und ein Unentschieden aus 18 Spielen lautet Madrids beeindruckende Bilanz. Barcelonas Zwölf-Punkte-Vorsprung auf Real ist mittlerweile auf vier Punkte geschmolzen. "Bara, du bist umzingelt", schrieb deshalb die Madrider Sportzeitung "AS" vor dem von den Medien zum "Krieg der Sterne" erklärten Spiel, das in über 200 Länder übertragen wird.

Real zum Siegen verdammt

"Wir wissen, dass wir unbedingt gegen Bara gewinnen müssen", sagte Metzelder. Der Ex-Dortmunder ist nach der Zehn-Spiele-Sperre für Innenverteidiger Pepe in Madrids Stammelf zurückgekehrt und zeigte zuletzt in Sevilla eine starke Leistung. Die will Metzelder nun gegen Bara wiederholen.

"Ich bin bereit. Ich habe schon im Hinspiel im Camp Nou bewiesen, dass ich Samuel Eto'o stoppen kann. Wir werden sicherlich nicht brillant spielen, aber kämpfen wie die Tiere", meinte der Nationalspieler selbstbewusst. Was Metzelder offenbar verdrängt hat: Im Hinspiel erzielte Eto'o das 1:0 und brachte Barcelona damit auf die Siegerstraße.

Metzelders Teamkollege Rafael van der Vaart sieht derweil "eine große Chance auf den Titel" und teilt damit die Meinung von Reals ehemaligem Mittelfeld-Star Zinedine Zidane. "El Clasico zu gewinnen, ist der Schlüssel", meinte der Franzose. "Ein Sieg gegen Barcelona würde die Chancen auf den Meistertitel enorm verbessern", sagte Zidane.

Bara selbstbewusst

Auf der anderen Seite scheint der FC Barcelona ausgerechnet vor dem Prestige-Duell zu schwächeln. Dem 2:2 beim FC Valencia in der Liga folgte nur ein 0:0 in der Champions League gegen den FC Chelsea.

Baras Superstar Lionel Messi ist dennoch zuversichtlich. "Wir sind eine eng zusammengewachsene Mannschaft und sehr motiviert, nach zwei Jahren ohne Titelgewinn wieder die Meisterschaft zu holen", sagte der argentinische Nationalspieler. Bei einem Sieg in Madrid würden die Katalanen vier Spieltage vor Saisonende sieben Punkte Vorsprung auf Real haben, und damit einen "großen Schritt zum Titelgewinn machen" (Messi).

Weil Baras Paradesturm mit Messi, Samuel Eto'o und Thierry Henry gegen Chelsea nicht so frisch wie gewohnt wirkte, entschied sich Trainer Josep Guardiola für eine ungewöhnliche Maßnahmet: Er gab seiner Elf einen Tag trainingsfrei - und das vor dem Schlagerspiel.

In den - Freundschaftsspiele mitgerechnet - 237. Klassiker gehen beide Teams mit Personalsorgen. Barcelona muss auf Innenverteidiger Rafael Marquez (Außenmeniskus) verzichten. Bei Real fehlt neben dem gesperrten Pepe auch Allrounder Guti (Sprunggelenk).

Quelle: ntv.de

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