Abschiedsspiel mit Tränen Basler beendet Karriere
25.03.2005, 14:14 UhrMit Tränen in den Augen standen Mario Basler und Harry Koch nach dem Schlusspunkt ihrer Karriere beim 1. FC Kaiserslautern im Kreis ihrer Kinder im Fritz-Walter-Stadion. "Das geht einem schon an die Nieren", stammelte selbst der sonst so flapsige 36-jährige Basler, als die 27.500 Fans die beiden Publikumslieblinge nach dem 7:6 der "FCK-All-Stars" gegen ein "Dreamteam" mit minutenlangem Beifall in die Kabinen begleiteten.
Die Dramaturgie des Fußball-Abends setzte auf große Gefühle: Der derzeitige Regensburger Regionalliga-Teamchef Basler und der Trierer Zweitliga-Profi Koch betraten zum Anpfiff mit jeweils einer Schüler-Mannschaft im Schlepptau als letzte der mehr als drei Dutzend Stars von jetzt und einst den Rasen. Und als Schiedsrichter Markus Merk nach 80 Minuten das lockere Match beendete, blieb kaum ein Auge trocken, als die Kinder von Basler und Koch ihre Väter zum letzten Mal vom "heiligen Rasen" auf dem Betzenberg führten.
Im Blitzlichtgewitter lief für das Duo im Kopf noch einmal ein Film ab, in dem beide Profis auf dem "höchsten Gipfel der Bundesliga" so häufig die Heldenrollen übernommen hatten. Basler mit seinen oft genialen Einfällen, Koch mit seinem leidenschaftlichen Einsatz für die Mannschaft. Ein letztes Mal gaben sie Autogramme für behinderte Fans in Rollstühlen, denen ein Teil der Einnahmen der Partie zugute kommen soll. Da geriet das Abschiedsspiel, in dem Thomas Häßler, Andreas Möller, Stefan Effenberg oder Jorginho mit kleinen Kabinettstückchen die Fans verzauberten, fast zur Nebensache.
Aber einer, der längst im Ruhestand lebt, stahl allen die Show. Wenn der 73-jährige Horst Eckel, Weltmeister von 1954, am Ball war, ging ein Raunen durchs Stadion. Aber auch andere ehemalige FCK-Stars standen noch einmal im Rampenlicht: Miroslav Kadlec, Pavel Kuka oder Ronnie Hellström wurden mit donnerndem Applaus empfangen, ebenso Martin Wagner, der mit Ex-Trainer Friedel Rausch das "Dreamteam coachte.
"Lauterer ist man nicht nur wegen des Trikots, sondern durch den Teufel im Herzen", gaben die FCK-Fanclubs ihren beiden einstigen Lieblingen auf einem riesigen Transparent mit auf den Weg. 187 Mal hatte Harry Koch für den FCK gespielt. 92 Mal zählte Basler zur ersten Wahl. Der 36-Jährige bekannte: "Auch wenn ich in Regensburg noch Regionalliga spielen sollte, als Profi war's für mich heute das letzte Mal. Das Fritz-Walter-Stadion werd' ich nie vergessen." Weltmeister Eckel sagte zum Abschied: "Basler und Koch waren hier Kultfiguren und werden es auch immer bleiben."
Quelle: ntv.de