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Mit Rückrundenstart in Rostock Bayern-Duo auf Abschiedstour

Vorhang auf zum letzten Akt: Mit dem Rückrundenstart gegen den FC Hansa Rostock beginnt für Trainer Ottmar Hitzfeld und Torhüter Oliver Kahn vom FC Bayern München heute die Abschiedstournee auf der großen Bühne Fußball-Bundesliga. Nur der Titel zählt für den scheidenden Coach zum großen Finale. Denn hinter den Kulissen wartet der zukünftige Trainer Jürgen Klinsmann schon auf seine Premiere.

Münchens Manager Uli Hoeneß sieht darin keine Probleme: "Ottmar Hitzfeld hat so eine Autorität, da haben die Spieler keine Argumente." Sollte sich aber Misserfolg einstellen, dürfte die Autorität des am Saisonende scheidenden 59-Jährigen schnell infrage gestellt werden. Rückendeckung bekam Hitzfeld unterdessen von Franz Beckenbauer: "Klinsmann wird nicht eher anfangen als geplant." Und das ist am 1. Juli.

Triple angestrebt

Bis dahin wollen die Bayern möglichst drei Titel holen: die deutsche Meisterschaft, den DFB-Pokalsieg und den UEFA-Pokal. Auf dem dafür nötigen Top-Niveau sieht Hitzfeld sein Team allerdings noch nicht. "Die Mannschaft muss lebendiger werden", sagte er nach dem 5:2 Pokal-Sieg gegen Wuppertal und fügte hinzu: "Nur mit Gelassenheit geht es nicht. Da muss auch Emotion kommen."

Ähnlich analysierte es auch Torwart Kahn, der am Saisonende seine Karriere beenden wird: "Wenn wir gegen Rostock so spielen wie zu Beginn gegen Wuppertal, werden wir böse unter die Räder kommen." Manager Hoeneß attestierte der Mannschaft dagegen schon eine hervorragende Form: "Wir sind gut gerüstet für die Rückrunde. An der zweiten Halbzeit gegen Wuppertal kann man fast nichts verbessern."

Klinsmanns Schatten

Derweil wirft die Ära Klinsmann in München weiter ihre langen Schatten voraus. Der 44 Jahre alte gebürtige Mexikaner Martin Vasquez wird dem künftigen Bayern-Coach als Co-Trainer zur Seite stehen. Vasquez und Klinsmann kennen sich aus der gemeinsamen Zeit 2004 bei Los Angeles Galaxy. Vasquez war damals Assistenztrainer, Klinsmann Sportlicher Leiter. "Es ist immer gut, wenn neue Ideen hereingebracht werden", begrüßte Präsident Franz Beckenbauer die Personalie.

Das Spiel des Tabellenführers in Rostock wird Klinsmann nicht im Stadion verfolgen. Genau beobachten wird er dennoch den Werdegang von Nationalspieler Lukas Podolski, der wegen eines Bandscheibenvorfalls nicht spielen kann. Zudem fehlen Marcell Jansen (Bänderriss), Bastian Schweinsteiger (Gelb-Sperre) sowie Neuzugang Breno, der von Trainer Hitzfeld nicht in den Kader berufen wurde.

Kogge ohne Captain Beinlich

Die abstiegsbedrohten Rostocker müssen auf ihren Kapitän Stefan Beinlich verzichten, der an einer Fußverletzung laboriert. Zudem ist ungewiss, ob Gledson sein Debüt in der Bundesliga geben kann. Der brasilianische Innenverteidiger, der nach nur einem halben Jahr beim deutschen Meister VfB Stuttgart an die Ostseeküste zurückkehrte, kämpft noch mit den Nachwirkungen einer Grippe.

Die erste Laudatio für Hitzfelds und Kahn gab es derweil schon von Rostocks Trainer Frank Pagelsdorf: "Keiner repräsentiert und verkauft Fußball besser als Ottmar Hitzfeld. Oliver Kahn ist ein Typ mit Ecken und Kanten, der bei den Bayern dafür gesorgt hat, dass keiner in Selbstzufriedenheit erstarrt ist."

Quelle: ntv.de

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