Der FC Bayern München droht auf der Suche nach einem Topstürmer leer auszugehen. Der Wechsel des Argentiniers Carlos Alberto Tevez ist geplatzt, und die geplante Verpflichtung des niederländischen Fußball-Nationalspielers Roy Makaay zögert sich weiter hinaus. Manager Uli Hoeneß, der zu Wochenbeginn mit Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge zu Verhandlungen in Argentinien war, blies den Tevez-Transfer vorerst ab. "Der Präsident von Boca Juniors will ihn frühestens zum 1. Juli 2004 abgeben", sagte Hoeneß nach den Gesprächen in Buenos Aires.

Am Rande des Liga-Pokal-Halbfinales am Dienstag in Jena gab Hoeneß das Scheitern der Verhandlungen bekannt. Die Hoffnung auf das 19- jährige Stürmertalent hat der deutsche Meister allerdings noch nicht ganz aufgegeben. "Wir werden im Herbst neue Gespräche führen", sagte der Bayern-Manager, der den Versuch unternehmen will, Tevez vielleicht zur Winterpause nach München zu holen: "Wir sind erster Ansprechpartner, wenn Boca Juniors den Spieler doch verkaufen will.

Unterdessen warten die Bayern weiter auf ein Signal aus Spanien. Die Frist, die Vorstands-Vorsitzender Rummenigge Deportivo La Coruna gesetzt hat, ist um. Der Club der Primera Division hat aber bisher noch nicht auf das Angebot der Bayern reagiert, die für Makaay eine Ablöse von 18 Millionen Euro zahlen wollen. "Wir sind weiter an ihm interessiert", betonte Hoeneß, "jetzt dauert die Frist halt noch ein bisschen länger - so lange, bis wir Makaay kriegen."

In La Coruna häufen sich derweil die Anzeichen, dass der 28 Jahre alte Stürmerstar womöglich seinen bis 2005 laufenden Vertrag bei Deportive doch erfüllen wird. Der 23-fache niederländische Nationalspieler und Torschützenkönig der Primera Division wurde am Sonntag beim ersten Training von den Fans mit Pfiffen empfangen, aber Trainer Javier Irureta hat Makaay als dritte Sturmspitze neben Diego Tristan und Albert Luque fest eingeplant.

Bayerns Mitkonkurrent, der FC Chelsea London, dürfte wohl aus dem Rennen um Makaay sein. Die Engländern verpflichteten den irischen Nationalstürmer Damien Duff für 30 Millionen Euro.