Münchner Arena Bayern bald Alleinbesitzer
19.11.2007, 10:49 UhrEs war nur ein kurzer Nebensatz in einer langen Rede, aber einer mit Tragweite: Vize-Präsident Karsten Wettberg vom Fußball-Zweitligisten 1860 München hat angekündigt, dass die Löwen ein Angebot des Lokalrivalen Bayern München annehmen und auf einen Rückkauf ihrer Anteile an der Münchner Arena verzichten werden. Die Bayern wären dann alleiniger Inhaber des Stadions.
"Wir haben ein Angebot bekommen, die Rückkaufoption jetzt zu verkaufen und haben dem als Präsidium, genauso wie der Aufsichtsrat, schon zugestimmt", sagte Wettberg. Laut 1860-Finanzgeschäftsführer Stefan Ziffzer mache der endgültige Verkauf der Stadionanteile, die 1860 vor eineinhalb Jahren den Bayern in finanziell schwieriger Lage vorübergehend überließ, aus betriebswirtschaftlicher Sicht Sinn.
Ein Rückkauf der Anteile bis 2010 würde die Löwen 30 Millionen Euro kosten - 11,6 Millionen Euro hatten sie Anfang 2006 erhalten. "Wir sind der Meinung, dass 1860 nicht die Summe aufbringen kann, um wieder als gleichwertiger Partner einzusteigen. Es wäre klug von 1860, früher die Sache zu regeln, wenn sie diesen finanziellen Klotz weghaben wollen", sagte Bayern-Manager Uli Hoeneß zum Angebot des Rekordmeisters. Dieses soll den Löwen weitere 1,2 Millionen Euro sowie Einnahmen aus Lokalderbys einbringen.
Für Bayern München hätte der Deal unübersehbare Vorteile: Der Klub besäße die Arena alleine, könnte von 1860 Miete verlangen. "Und zwei Jahre früher Umschuldungsmaßnahmen durchführen", wie Hoeneß sagte. Nach Auskunft von Bayern-Finanzchef Karl Hopfner hat die Arena GmbH im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Verlust von 3,1 Millionen Euro aufgewiesen. "Auch in den kommenden Jahren wird diese Gesellschaft Verluste aufweisen", sagte Hopfner.
Wettberg stellte bereits klar, dass die Löwen den Mietvertrag bis 2025 erfüllen wollen. Dem Verein bleibe auch gar keine andere Wahl, ergänzte Präsident Albrecht von Linde. "Es müsste schon ein Ölscheich kommen und uns helfen", sagte er.
Quelle: ntv.de